SPD auf Parteilinie der Linken – Esken fordert Vermögensabgabe für Corona-Krise

SPD-Chefin Saskia-Esken schließt sich einer Forderung der Linken an, die eine Vermögensabgabe von "Reichen" in Höhe von 5 Prozent fordern.
Titelbild
Saskia Esken.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images
Epoch Times1. April 2020

Die SPD findet eine Vermögensabgabe zur Bewältigung der finanzpolitischen Folgen der Corona-Krise überlegenswert. Eine einmalige Abgabe durch besonders wohlhabende Bürger sei „eine der Möglichkeiten, die Staatsfinanzen nach der Krise wieder in Ordnung zu bringen“, sagte Parteichefin Saskia Esken der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ von Mittwoch. Zuvor hatte dies bereits die Linke gefordert. Die FDP hingegen hält nichts davon.

Um die Folgen der Krise für den Staatshaushalt zu bewältigen, werde eine „faire Lastenverteilung“ gebraucht, sagte Esken. Diese könne für die SPD nur so aussehen, „dass sich die starken Schultern in Deutschland auch stark beteiligen“.

Vorschlag der Linken

Eine Vermögensabgabe für Superreiche, um die Lasten der Corona-Krise besser zu verteilen, wird bereits von der Linkspartei gefordert. Vermögen ab einer Million Euro sollten mit einer einmaligen Abgabe von fünf Prozent belastet werden, hatte Parteichef Bernd Riexinger am Montag gesagt.

Linksfraktionsvize Fabio De Masi bekräftigte die Forderung am Mittwoch. „Eine Vermögensabgabe für Milliardäre ist nötig“, erklärte er. „Es darf jedoch nicht darum gehen, Familien zu belangen, die aufgrund gestiegener Hauspreise auf dem Papier Millionäre sind, aber nicht im realen Leben“, warnte De Masi. Ausschließlich Milliardäre und Multimillionäre sollten zahlen.

FDP: Nicht mehr, sondern weniger Abgaben bringen Wirtschaft wieder in Schwung

Die FDP reagierte mit Ablehnung auf Eskens Äußerungen. „Der Großteil des Vermögens in Deutschland ist produktives Betriebsvermögen“, sagte Fraktionsvize Christian Dürr der Nachrichtenagentur AFP. „Das gilt es besonders in Krisenzeiten zu schützen“. Daher sei eine Sonderabgabe auf Vermögen „völliger Unsinn“.

Die Wirtschaft könne nicht gerettet werden, „indem wir sie wegbesteuern“, betonte Dürr. „Das einzig sinnvolle in solch einer Krise sind Entlastungen.“ (afp)



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