Spahn wirbt in Debatte um Ehe für alle um Toleranz
Das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat in der Debatte um die Äußerungen der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) für mehr Toleranz geworben. „Ich sehe das in der Sache anders, zumal sowohl die Verwandten- als auch die Vielehe im breiten gesellschaftlichen Konsens ausdrücklich gesetzlich verboten sind“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagsausgabe). „Aber ich werbe für eine offene und ehrliche Debatte, nur so dringen wir zum Kern vor und nehmen die Menschen mit. Und wer Toleranz und Respekt für sich einfordert, muss sie auch anderen und deren Positionen entgegenbringen. Ich empfehle einfach beiden Seiten, mal abzurüsten.“
Spahn empfahl der CDU zugleich, sich der Ehe für alle zu öffnen. „Wir haben als CDU eigentlich den Kulturkampf gewonnen und merken es nicht“, erklärte er. „Heute kämpft eine eher linke Szene für die gute alte bürgerliche Ehe – und mancher bei uns sieht das als Bedrohung, anstatt sich darüber zu freuen. Wenn Schwule und Lesben sich rechtlich verbindlich dauerhaft binden wollen, leben sie genau die Werte, die uns wichtig sind. Das ist modern gedachtes Bürgertum.“ Kramp-Karrenbauer hatte davor gewarnt, wenn man die Ehe für Homosexuelle öffne, dann werde irgendwann vielleicht auch die Ehe für Verwandte oder die Vielehe folgen.
(dts Nachrichtenagentur)
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