Spahn veröffentlicht Biographie – Linke-Chef hofft auf „Mitte-Links-Kanzler“

Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch stellte am Montag in Berlin die Spahn-Biographie vor. Dabei betonte er, er kämpfe dafür, „dass es keinen Kanzler Jens Spahn gibt, sondern einen Mitte-Links-Kanzler“.
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).Foto: Christoph Soeder/dpa
Epoch Times17. September 2018

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat keine Scheu vor Macht in politischen Ämtern – und denkt nach eigenen Worten nicht allmorgendlich an mögliche Karrieresprünge. „Wenn man wie ich nicht nur reden will, sondern verändern will, dann braucht es das Vermögen, was zu verändern“, sagte der 38-Jährige am Montag in Berlin bei der Vorstellung einer Spahn-Biographie von Michael Bröcker, dem Chefredakteur der „Rheinischen Post“. Wenn es darauf ankomme, sei er Entscheidungen in seinem bisherigen Leben nicht aus dem Weg gegangen, „und dann schauen wir mal, wie sich das in der Zukunft so verhält“.

Auf eine Frage, ob es für ihn am Ende folgerichtig auf das Kanzleramt hinauslaufe, sagte Spahn: „Nö, es kann auch ganz anders kommen.“ Er fügte hinzu: „Das ist jetzt auch nicht das, womit ich jeden Morgen wach werde.“ Was er möchte, sei zu gestalten. „Ich bin erstmal gerne Gesundheitsminister.“ Daher liege sein „Hauptfokus“ nun auch auf der Gesundheitspolitik. Weil er damit „der einzige Sozialminister der Union“ in der Bundesregierung sei, spiele auch die Sozialpolitik eine große Rolle. Intern und etwa bei Wahlkampfauftritten äußere er sich aber weiter auch allgemeiner. „Der Rest bleibt schon, keine Sorge.“

Rund um seine Minister-Ernennung hatte Spahn, der als eine Stimme der konservativen Kritiker von Kanzlerin Angela Merkel in der CDU gilt, mit Äußerungen zu anderen Themen wie Hartz IV oder Migration heftige Diskussionen provoziert. Er betonte, es brauche kontroverse Debatten, sie sollten aber auch zu Kompromissen zusammengebunden werden, damit starke Polarisierung nicht zu einem Spalt in der Gesellschaft führe.

Gefragt, ob Merkel bei einem eigenen Rückzug die Neuaufstellung der CDU selbst regeln dürfe, sagte Spahn: „Ich glaube nicht (…), dass am Ende irgendwie derjenige, der vorne steht, entscheidet, was alles nach ihm passiert.“ Dies sei in den seltensten Fällen so. „Ich glaube im Übrigen auch gar nicht, dass die Kanzlerin das annähme, dass das so wäre.“ Dies seien alles Fragen von denen er auch nicht wisse, wann sie sich stellten.

Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch, der das Buch vorstellte, sagte, Spahn habe von Anfang an „extrem auf Mut und wenig auf Sicherheit“ gesetzt. Dabei treffe für ihn der Satz nicht zu, dass immer das Amt zur Person kommen müsse. Bartsch betonte, er kämpfe dafür, „dass es keinen Kanzler Jens Spahn gibt, sondern einen Mitte-Links-Kanzler“. (dpa)



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