Spahn und Drosten warnen vor Gefahr bundesweiter Ausbreitung regionaler Corona-Hotspots
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor der bundesweiten Gefahr durch regionale Corona-Hotspots gewarnt. „Wenn man es diesem Virus zu leicht macht, dann breitet es sich auch ganz schnell wieder aus“, sagte er am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Er verstehe die Enttäuschung in den nordrhein-westfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf, für die Corona-Lockerungen nach dem massiven Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies wieder weitgehend zurückgenommen wurden.
Es sei jetzt wichtig, auch deutlich zu machen, dass dies zum Schutz sowohl für die Bürger vor Ort wie auch aller Menschen im Bundesgebiet erforderlich sei, mahnte Spahn. Nach dem Ausbruch in Heinsberg etwa habe man gesehen, „wie schnell aus lokalem Geschehen dann auch bundesweites werden kann“.
Tönnies: 1.550 der etwa 7.000 Beschäftigten positiv getestet
Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh hatten die Behörden in der vergangenen Woche einen massiven Corona-Ausbruch registriert. Dort wurden mehr als 1.550 der etwa 7.000 Beschäftigten positiv auf das Coronavirus getestet. In den Kreisen Gütersloh und Warendorf gelten nun unter anderem wieder strenge Kontaktbeschränkungen.
Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen sind nicht mehr gestattet, Ausstellungen und Museen müssen wieder schließen, ebenso Bars, Fitnessstudios und Saunen. Geschäfte sowie Restaurants und Speisegaststätten können dagegen geöffnet bleiben, letztere aber nur noch für Menschen aus einem Hausstand.
Drosten warnt vor zweiter Corona-Welle
Der Virologe Christian Drosten geht noch etwas weiter und warnt vor einer zweiten Corona-Welle in Deutschland. Aktuell gebe es in mehreren Orten, darunter auch in Berlin, eindeutige Anzeichen, dass Sars-CoV-2 wiederkomme. Schon jetzt ist aus Sicht des Virologen große Vorsicht geboten, dass sich keine zweite Welle entwickelt.
zudem befürchtet er nach Corona-Ausbrüchen unter anderem in Nordrhein-Westfalen eine unbemerkte Ausbreitung der Wuhan-Lungenseuche in der Bevölkerung. Die Verbreitung über die Gegend hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende, sagte der Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast.
„Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch so eine friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemietätigkeit angeht“, sagte Drosten. „In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht jetzt wieder alle Alarmsensoren anschalten.“ Die Bevölkerung müsse einsehen, dass die Gesundheitsbehörden Unterstützung und Konsens bräuchten, zitiert ihn die „Welt“.
Rund 190.000 Corona-Infizierte soll es in Deutschland geben
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 191.449 angegeben – ein Plus von 587 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 192.480 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8.914 Todesfälle und damit 19 mehr als am Vortag. Die JHU zählte 8.914 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 176.300.
Detaillierte Daten stellt das RKI auf seiner Internetseite sowie im dort verlinkten sogenannten Dashboard zur Verfügung. Die JHU veröffentlicht ihre detaillierten Daten auf ihrer Internetseite. (afp/dpa/er)
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