Spahn kündigt mögliche Lockdown-Verschärfungen an – „Dritte Welle durch Impfungen nicht zu stoppen“

Anstatt "Licht am Ende des Tunnels" zu sehen, zeichnet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein düsteres Bild im Zusammenhang mit der aktuellen Situation in der Corona-Pandemie. Man werde noch einen "langen Atem" brauchen.
Epoch Times19. März 2021

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bevölkerung darauf eingestimmt, dass die dritte Corona-Welle in Deutschland nicht durch Corona-Impfungen gestoppt werden kann.

„Wir befinden uns in der dritten Welle der Pandemie, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. „Zur ehrlichen Lageanalyse gehört: Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen“, sagte Spahn.

„Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind“, so der CDU-Politiker. „Erst dann können wir auch über breitere Öffnungen der Gesellschaft reden. Wir werden also noch einen langen Atem brauchen.“

Die steigenden Infektionszahlen [bzw. positiven PCR-Testergebnisse] könnten bedeuten, dass es vielleicht keine weiteren Öffnungsschritte geben könne – sondern „sogar Schritte rückwärts“ nötig würden. An diesem Montag wollen die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die weiteren Schritte bei den Beschränkungen beraten.

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Lauterbach: „Wir müssen zurück in den Lockdown“

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, die Corona-Maßnahmen schnell wieder zu verschärfen. „Man kann es drehen und wenden wie man will, wir müssen zurück in den Lockdown“, sagte er am Freitag in Berlin.

Es mache keinen Sinn zu warten. Je früher man reagiere, desto kürzer müsse der Lockdown sein, um wieder auf eine beherrschbare Fallzahl zu kommen. Lauterbach sprach vom Beginn einer „fulminanten dritten Welle“.

Seinen Angaben nach ist durch die stattfindende Verdrängung der alten Virusvariante durch neue Varianten Mitte April mit einer bundesweiten Inzidenzzahl von 200 zu rechnen. Wenn die Fallzahlen nicht abgebremst würden, sei eine Überlastung der Intensivstationen in wenigen Wochen zu erwarten.

Lauterbach begrüßte zugleich die für diesen Freitag geplante Fortsetzung der Corona-Impfung mit Astrazeneca. Es handele sich dabei um einen sehr wirksamen Impfstoff, der bei den älteren Menschen die Krankenhauseinweisungen und den Tod sehr sicher verhindern könne. „Daher ist der Impfstoff sicher, und der Nutzen ist gewährleistet, und ich begrüße ausdrücklich, dass in Deutschland die Impfung wieder begonnen hat.“ Er würde diesen Impfstoff jederzeit nehmen, sagte Lauterbach. (dpa)



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