SOS Frohes Fest – Erste Hilfe-Tipps für harmonische Weihnachten

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Von 24. Dezember 2014

Heute ist Weihnachten und morgen und übermorgen, dann ist es wieder vorbei: ob endlich oder leider, dass hängt manchmal am seidenen Faden. Ob es ein Weihnachtsfest oder ein Weihnachtsstress wird, da kann man schon einiges selbst bewirken. Kleine Tipps rund um Weihnachten, machen das Fest der Feste wieder harmonisch. Denn manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Auswirkungen haben…

10 Tipps vorweg in zwangloser Reihenfolge:

1. Be prepared – Seien Sie vorbereitet:
Gefühlsfallen können besonders heute überall lauern, alle sind sensibler als sonst, die Goldwaage liegt im Wort. Seien Sie aufmerksam und rücksichtsvoll, verzeihen sie ohne das selbe zu erwarten. Seien Sie Master der Situation. Und, heute bitte keine Grundsatz-Diskussionen, keine Schuldzuweisungen. Jeder versucht sein Bestes, das hat auch Grenzen. Der gute Wille zählt.

2. Kommunikation ist das A & O: 
Missverständnisse aktiv vermeiden, besser: nachfragen

3. Freiräume erlauben
… statt Anwesenheitspflicht für genervte Teenager, besser Frieden allein, als Krieg gemeinsam

4. Gemeinsame Rituale
… anbieten (zwanglos), z.B. Singen (auch zwanglos), Familienfilm (nicht der Film, Zusammensein zählt).

5. Zwangsvorführungen, erzwungene Musik- und Gedicht-Demos vermeiden…

6. Immer wieder mal Ruhe suchen
z.B. kurz rausgehen, durchschnaufen, sich knuddeln, ermutigen.

7. Gut geplant ist halb gewonnen (aber nicht übertreiben):
Familientermine begrenzen, ein liebes Telefonat ist besser als ein gehetztes Gesicht am Tisch.

8. Erwartungen herunterschrauben
kleine Dinge und Gesten schätzen, der Mensch zählt. Wer nichts erwartet, wird auch nicht enttäuscht. Dann kann man sich auch über Kleinigkeiten freuen.

9. Stellen Sie sich der Lage – Es gibt einen guten Weg hindurch!
Statt Situationen zu verändern oder zu erzwingen, mit den Gegebenheiten positiv umgehen und eigene Gefühle und sich selbst nicht so wichtig nehmen.

10. Der Super-Hausfrauen-Tipp:
Eine gekaufte Torte in Frieden ist besser als ein selbstgebackener Kuchen im Krieg.

SOS: Hilfe es kracht!

Eskalation vermeiden! Freundlich auf Distanz gehen, zurückhalten ohne überheblich zu wirken. Heute werden keine Probleme gelöst, außer der Situation. Sollte nichts mehr helfen: Rückzug ohne Fanfaren. Sich ruhig mal entschuldigen, Fehler eingestehen, Fehler anderer verzeihen, das nimmt negative Energie aus der Situation. Positive Ansätze der Gegenpartei aufgreifen und fördern. Es kann noch gut werden…

Gerade an Weihnachten, wenn das alte Jahr sich dem Ende nähert, die Familien unter Druck zusammenrücken, da kracht es oft gewaltig. Ungewohnte Situationen, ungewohnte Enge, erfordern ungewohnte Zusammenarbeit. Die Nerven liegen blank, es fehlen noch Geschenke, das Festtagsessen muss geplant werden, die Kinder spielen nicht mit, sind auf Ego-Trip…

Abschalten ausgeschlossen. Augen zu und durch? Das muss nicht sein. In all der Hektik kommt man nicht zum Nachdenken, zum Innehalten, zur Ruhe. Und da, da ist der Knackpunkt: Ruhe – Wie schafft man es, viele Dinge gleichzeitig zu tun und dennoch nicht in Hektik zu geraten?

Woher kommt die Ruhe?

Fangen wir doch mal beim Essentiellen an: Ruhe. Um was geht’s denn eigentlich beim "Fest der Liebe"? Ohne lange Umschweife und religiöse Rückblicke, es geht um das liebevolle Miteinander. Wie gehen wir mit unseren Angehörigen, Verwandten, Freunden und Mitmenschen um? Wenn wir uns diese Frage vor Augen halten, in den großen, aber vor allem auch in den vielen kleinen Situationen, dann haben wir schon gewonnen.

Der Braten ist in der Röhre, die Oma kommt gleich, die Geschenke sind noch nicht alle eingepackt… da "nervt" der Kleine wegen dem Stofftier, das er nicht finden kann. Statt lange zu diskutieren und auf später zu verschieben, sollte man diese 60 Sekunden investieren und ihm beim suchen helfen, liebevoll, unterstützend… Immer mal bremsen, innehalten, sich mal drücken, durchatmen, das sind alles nur Sekunden, aber sie retten vielleicht einen ganzen Tag oder ein ganzes Jahr oder eine ganze Ehe…

Harmonie auf Knopfdruck?

Die Harmonie, die auch die Entspannung bringt oder das Glücksgefühl, ja sogar eine gewisse Besinnlichkeit, entsteht durch den positiven und liebevollen Umgang miteinander in Stresssituationen. Sie wird dabei quasi erzeugt. Wenn alle Beteiligten das schaffen können, ist ein harmonischer Ausgang fast schon garantiert. Aber man muss aufpassen, dass man bei sich selbst anfängt. Auch wenn die anderen nicht mitmachen, es noch nicht schaffen können, dran bleiben. "Ich" schaffe es, "ich" fange an damit, unabhängig von allen anderen, "ich" mach‘ es. Es wird dann nicht lange dauern, bis die Vorbildfunktion wirkt und der nächste versucht, sich zusammenzureißen. Jeder möchte doch die Harmonie haben, keiner wirkt absichtlich dagegen. Nur manche schaffen es besser, andere brauchen Hilfe. Je mehr mitmachen, umso stärker die Kraft…

Die Geschenke – Sinn und Unsinn, das "Geschenk-Paradoxon"

Geschenke transportieren eine Message. Das könnte sein: "Ich hab‘ dich lieb" oder "Ich weiß, was du magst" oder "Ich möchte dir eine Freude bereiten". Vermeiden Sie aber bitte ein Überschütten mit Geschenken, dabei verlieren diese an Wert und bringen keine Freude mehr, besonders bei Kleinkindern zu beachten. Doch was ist, wenn’s schief geht, das Geschenk nicht gefällt? Bei Kleinkindern ist das recht einfach zu lösen. Experten raten dazu, das Kind in den Arm zu nehmen, es zu trösten und es abzulenken. Bitte nicht debattieren oder gar streiten, wer es mal wieder "versaut hat". Jetzt ist Ruhe gefragt und viel viel Liebe, aber bitte das Drama nicht mit "Du armer armer Schatz" verstärken, sondern besser positiv ablenken, den Blick auf etwas schönes richten. Wenn das Kleine lacht, ist alles gewonnen.

Noch eins, Gleichmacherei bei Geschenken sollte vermieden werden, das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Nicht jeder verhält sich in der Familie gleich, nicht jeder hilft gleich mit. Das kann sich dann auch in den Geschenken widerspiegeln. Ohne absichtlich jemanden abzukanzeln, kann man aber einem anderen mit einem besonderen Geschenk sagen: "Danke, dass du soviel für uns hergegeben hast, danke, dass es dich gibt."

Noch ein psychologisches Phänomen aus dem Reich der Relativität: Ein hochwertiges Geschenk sollte allein stehen. Ein billiges "Anhängsel" ergänzt nicht, es entwertet. Der "Spiegel" zitierte kürzlich eine Fachstudie von der Virginia Tech-Hochschule und der University of Michigan zum Thema "Geschenk-Paradoxon". Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Kombination von teuer und günstig das Gesamt-Paket herabsetzte. Die Denkweise und das Gefühl von Schenker und Beschenktem waren demzufolge unterschiedlich. Im besagten Fall war es ein teurer MP3-Player und ein Musik-Gutschein. Das Preisgefühl für das Gerät allein betrug 240 Dollar, für die Kombi nur noch 170 Dollar. Allerdings wollte die Gruppe, die für das Geschenk zuständig war lieber die Kombination als gelungen ansehen. Das Resultat ließ sich mit anderen Geschenken wiederholen.

Dieses Paradoxon zeigte sich in der Studie auch in anderer Weise wieder: Die Forscher untersuchten den Effekt bei negativen Informationen, wie z.B. bei Strafen. Die überwiegende Mehrheit entschied sich für eine Kombi-Strafe für ein Umweltdelikt von 750 Dollar plus zwei Stunden gemeinnützige Arbeit, statt nur der Geldstrafe. Die "Bewerter" empfanden jedoch gefühlsmäßig fast ausnahmslos die reine Geldstrafe als "härter".

Zusammenfassend wurde herausgefunden, dass es einen gravierenden Unterschied in der Wahrnehmung zwischen Schenker und Beschenktem, Geber und Nehmer, Verkäufer und Kunde gibt. Denn "mehr" ist nicht unbedingt "besser". Der Knackpunkt ist die unterschiedliche Perspektive. Hier hilft es, sich in die Lage des anderen zu versetzen, mit seinen Augen zu sehen. Kurzum: Beschränken Sie sich auf das Wesentliche.

Mental vorbereitet auf das große Schlemmen

Auch wenn man es nicht will, es kann passieren: Gänsebraten, Weihnachtsstollen, Plätzchen, Hirsch … – Leckereien am Fließband, vor allem bei gehäuften Besuchen von und bei Verwandten können den Stärksten umhauen. Jetzt heißt es Nerven bewahren. Auch hier ist höfliche Zurückhaltung eine gute Wahl. Ein zu 80 Prozent gefüllter Magen hilft, die Distanz zu bewahren und die Fressgier im Zaum zu halten. Auch langsames Essen verhilft dem Sättigungsgefühl (zeitverzögert mit 15-20 Minuten) zu einem kleinen Vorsprung. Ein Glas Wasser vorab, füllt schon mal den Magen. Zum Essen selbst und danach, sollte man aber nicht übermäßig trinken, um die Magensäure nicht zu sehr zu verdünnen. Eine schleppende Verdauung wäre die Folge.

Dauerhafte Süßigkeiten vom Weihnachtsteller kicken den Blutzuckerspiegel kurzfristig nach oben. Das folgende Ab erzeugt ein erneutes falsches Hungergefühl. Zuviel des Guten bringt ohnehin nur Völlegefühl und Müdigkeit, die Stressresistenz nimmt ab. Der Verdauungsschnaps hilft hier auch nur noch das Schlimmste abzuwenden. Besser ist es, regelmäßig zwischen den Essen spazieren zu gehen. Das schont die Nerven und die Hüften, der Appetit wird gezügelt.

Der Festtagswein hat an sich schon reichlich Kalorien (ca. 200 Kcal pro Glas). Außerdem betört der Alkohol die Magenschleimhaut, was vermeintlich ein entspanntes Gefühl und bessere Verdauung suggeriert. Allerdings schiebt sich der Alkohol in der Verdauungsrangfolge nach vorn, das Essen verbleibt länger im Magen. Ein hinterhältiger Nebeneffekt ist auch, dass Alkohol das Hungergefühl anregt. Man nascht und knabbert ganz nebenbei stattliche Kalorien in sich rein, mehr vielleicht als beim eigentlichen Mahl.

Wer sich zwischen den Hauptmahlzeiten leichte Kost verordnet, fällt dann am Festbankett nicht wie ein ausgehungerter Wolf über Braten & Co. herein.

SOS: Ich hab‘ mich überfressen!

Stress und fettes Essen, eine üble Kombination für die Figur und das Wohlbefinden. Während man versuchen kann den Stress zu reduzieren, kann man dem opulenten Essen kaum ausweichen. Was tun, wenn es passiert ist, man hat sich überfressen…

Jetzt hilft nur noch der Notfall-Plan: wenn schon Schnaps, dann besser mit Kräutern. Die bessere Alternative ist aber Bewegung an der frischen Luft und ein Glas Tee. Hilfreich erwiesen sich dabei vor allem Pfefferminze und die typischen Verdauungskräuter Fenchel, Anis, Kümmel. Auch Ingwer hat sich als äußerst wohltuend erwiesen.

Nach dem Schlemmen kann ein Reduktionstag bei Obst und Gemüse helfen. Meiden Sie dabei Fleisch und fette Lebensmittel und kehren sie bald zu einer ausgewogenen Ernährung zurück.

Alles Gute für Sie!



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