„Solche Bilder werden wir jetzt jeden Sommer erleben“: Lauterbach zu Urlauberflucht auf Rhodos

Ein Tweet des Gesundheitsministers sorgt für Unmut. Einige sehen darin Panikmache. Ein Blick auf frühere Waldbrände zeigt, dass es noch andere mögliche Ursachen als den sogenannten „Klimawandel“ gibt.
Menschen könnten gerettet werden, wenn es einen Hitzeschutzplan etwa nach Vorbild Frankreichs gäbe, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass in den nächsten Jahren vermehrt Waldbrände auftreten.Foto: Bernd Wüstneck/dpa
Von 24. Juli 2023

Die Bilder von den Waldbränden auf Rhodos sorgen für bedrückende Szenen. Ströme von Urlaubern pilgern mit ihren Koffern am Straßenrand und suchen Schutz vor dem Feuer. Immer wieder werden die Bilder mit dem „Klimawandel“ in Verbindung gebracht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) twitterte ein solches Video mit den Worten:

„Wer jetzt noch Klimawandel leugnet, leugnet auch Wissenschaft allgemein. Solche Bilder werden wir jetzt jeden Sommer erleben. Hoffentlich werden diese Bilder, so traurig wie sie sind, der soziale Kipppunkt für Konsens im Klimaschutz. Klimaschutz ist zu wichtig für Parteipolitik.“

Etliche Twitter-User widersprechen. „Sie wissen also ganz genau, wie dieser Brand entstanden ist? Sie wissen, dass es keine Kippe o. ä. gewesen ist? Trockenheit gibt es nicht erst seit dem 21. Jahrhundert“, gibt einer zu bedenken.

Im Kanal „Künstliche Intelligenz“ des Chemikers Dr. Roland Spiegler heißt es: „Die Idee, dass sich der Wald von selbst entzündet, ist die Verabschiedung von wissenschaftlicher Erkenntnis. Solange es Brandstiftung gibt (fahrlässig oder beabsichtigt), wird es diese Bilder geben.“

Jemand äußert: „Er [Lauterbach] hat klipp und klar geschrieben, dass solche Brände durch den Klimawandel häufiger werden.“

Jacob Wick, Ingenieur und Thermodynamiker, erklärt: „Er redet wie ein Kommunist. Lasst euch nichts einreden. Es gibt den Klimawandel, aber der ist gut, genauso wie das Lebensgas CO2. Die Angstmache ist nur dazu da, Millionen das Geld aus der Tasche zu ziehen.“

Ein anderer fordert von Lauterbach: „Wieso kümmern Sie sich nicht um ihr Gesundheitsressort? Da gibt es viel zu tun.“

Einer wendet ein: „Solche Bilder gab’s schon um 1989. Damals bin ich mit meiner Familie in Portugal vor einem Waldbrand geflüchtet.“

Waldbrände zur Immobiliengewinnung

Sucht man im Internet nach früheren Brandkatastrophen, stößt man auf Wikipedia auf etliche Einträge, auch für Griechenland. Allein in den Jahren 1982 bis 1998 waren in Griechenland rund 8,75 Millionen Hektar Waldbestände abgebrannt, wovon 1,03 Millionen Hektar wieder aufgeforstet wurden.

In der Zeit vom 24. bis 26. August 2007 traten über 300 Waldbrände auf Peloponnes und Euböa auf.

Viele dieser Brände haben wohl ihren Ursprung in fahrlässiger oder auch krimineller Brandstiftung, etwa zugunsten von Bodenspekulationen von Immobilieninvestoren“, heißt es in einem Eintrag.

Einige mutmaßliche Brandstifter seien von der griechischen Polizei festgenommen worden. Der Staat hatte Ergreifungsgelder von bis zu einer Million Euro ausgeschrieben.

Im Juli 2018 folgte der zweitschwerste bekannte Waldbrand Europas in der Region um Athen – der schwerste seit 1936.

Auch für den Meteorologen Jörg Kachelmann steht fest: „Waldbrände brechen nicht aus. Wenn keine Gewitter da sind, wie zur Zeit in Griechenland, beruhen sie auf Brandstiftung.“ Es gebe keine andere Möglichkeit, schrieb er am 22. Juli auf Twitter. „Es braucht 250-300 Grad zum Brennen.“ Theorien, dass durch Glasscheiben trockenes Gras entzündet wird, hält er für abwegig.



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