Söder verspricht „ein Signal des Brückenbauens“: Parteichef schwört CSU auf pro-EU-Kurs ein
Zwei Monate vor der Europawahl hat CSU-Chef Markus Söder seine Partei auf einen klaren pro-europäischen Kurs eingeschworen. Nötig sei „ein Signal der Entschlossenheit für Europa“, sagte Söder vor Beginn eines kleinen Parteitags in Nürnberg.
„Es geht um die Frage, ob wir es zulassen, dass wir uns weiter in Europa spalten und dass Europa damit ein Stück weit von anderen instrumentalisiert und manipuliert werden kann“, betonte er.
Wir erleben das ja: Die Amerikaner drohen, die Chinesen kaufen, und Russen infiltrieren.“
Europa sei bisher aber gar nicht richtig in der Lage, eine Gegenstrategie zu entwickeln. „Deswegen ist es wichtig, dass wir mit dem heutigen Tag ein Signal des Brückenbauens setzen.“
Söder grenzte sich dabei klar von früheren CSU-Positionierungen ab – und vom EU-kritischen Wahlkampf unter seinem Vorgänger Horst Seehofer vor fünf Jahren. Europa befinde sich „am Scheideweg“:
Die Welt um uns herum hat sich schneller und dramatischer verändert. Das ist auch der Grund, warum die CSU anders als vor fünf Jahren jetzt nicht ins Kleine blickt, sondern das Große im Auge hat“, erklärte er.
Die Herausforderungen von außen seien mittlerweile so eindeutig, dass es in der Partei einen großen Grundkonsens gebe. Nötig sei ein klarer Kurs: „Seit 2014 haben wir ja solche Debatten gehabt, immer wieder mal vor und zurück – war ja nicht nur bei Europa so.“ Jetzt seien die CSU-Mitglieder dankbar, „dass es mal eine klare Linie gibt, nicht ein Sowohl-als-auch und ein Vor-und-zurück und ein Links und ein Rechts“.
Söder forderte ein freies, modernes, innovatives, zukunftsgewandtes und wettbewerbsfähiges Europa, das seine Menschen schütze. Diese wollten „ein Europa, das schützt und nützt“, betonte er. Zudem solle Europa bei Klimaschutz und Ökologie „einen starken Beitrag bringen“.
Ein Prozent-Ziel für die Wahl am 26. Mai gab Söder nicht aus. Das „eigentliche Ziel“ sei auch, dass CSU-Vize und EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber neuer EU-Kommissionspräsident werde, betonte er. (dpa)
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