Söder setzt Gesundheitsministerin ab
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zieht im Kampf gegen die Corona-Pandemie personell die Reißleine: Söder löst die bisherige Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) ab und ersetzt sie durch deren Staatssekretär und Leiter der Corona-Task-Force Klaus Holetschek (CSU).
Holetschek habe sich zuletzt als Macher erwiesen, auch in Zusammenarbeit mit den Gemeinden in Bayern, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in München. „Das ist eine souveräne Entscheidung, die mit allen besprochen ist“, sagte Söder. „Ich glaube, dass die Aufstellung so die beste ist.“
„Ich habe mir über die Feiertage nochmal grundlegend überlegt, wie unsere Aufstellung bei Corona ist, inhaltlich aber auch personell“, sagte Söder. Er habe die Entscheidung über den Wechsel in seiner „Verantwortung als Ministerpräsident nach Rücksprache mit dem Koalitionspartner und der Fraktion“ getroffen. Es handle sich nicht um eine Einzelentscheidung in dem Sinn, dass sie „auf Grund eines Anlasses“ erfolgt sei.
Holetschek saß von 1998 bis 2002 für die CSU im Bundestag. Seit dem vergangenen August ist der 56-Jährige Staatssekretär im bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.
Rücktrittsforderungen gegen Huml
Die Bambergerin Huml, selbst Medizinerin, hatte bereits in einigen Phasen des Anti-Corona-Kampfes eine unglückliche Figur gemacht. Im August, als es zu einer schweren Panne bei den von Söder propagierten Corona-Tests für Reiserückkehrer gekommen war und positiv Getestete nicht von ihren Testergebnissen erfahren hatten, hatte es bereits Rücktrittsforderungen gegen Huml gegeben. Huml war stark in die Kritik geraten, Söder hielt allerdings an ihr fest.
Zuletzt hatte es Fragen wegen der schleppend begonnenen Impfkampagne in Bayern gegeben. An einigen Stellen war es zu Problemen beim Transport des Impfstoffs gekommen, Senioren hatten sich darüber beschwert, dass keine Impftermine vereinbart werden konnten.
Söder hatte die Corona-Politik mehr und mehr zur Chefsache gemacht. Huml wird künftig als Ministerin der Staatskanzlei speziell für Europa und Internationales zuständig sein. Söder dankte der 45-Jährigen für ihren Einsatz und ihre Leistung. „Ich schätze die Melanie sehr“, sagte Söder.
Söder gab den Wechsel im Landesgesundheitsministerium nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts zur Corona-Krise am Mittwoch bekannt. Dabei teilte der bayerische Ministerpräsident mit, dass es nun auch in Bayern einen bestätigten Infektionsfall mit dem in Großbritannien nachgewiesenen mutierten Coronavirus gibt. Betroffen sei eine Reiserückkehrerin aus dem Vereinigten Königreich. (dpa/afp)
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