So wählen Prominente bei der Bundestagswahl

Vor der Bundestagswahl haben sich zahlreiche Prominente zu ihrer Stimmabgabe geäußert. Der Kabarettist Ottfried Fischer und der Schlagerstar Roland Kaiser gaben laut „Bild“ ihre Stimmen der SPD. Kaisers Wahlentscheidung überrascht wenig, da er seit 2002 selbst Mitglied der SPD ist. „Ich bin stolz, Mitglied der ältesten Partei Deutschlands zu sein“, sagte er in einem Interview mit der 1876 als „Central-Organ der Sozialdemokratie Deutschlands“ gegründeten Zeitung „vorwärts“.
Aus der Sicht des Schlagersängers ist die „soziale Demokratie“ immer noch die beste Regierungsform, wie er gegenüber „Bild“ erklärte. Dass seine Partei aktuell in den Umfragen schwächelt, sei für ihn kein Grund, ihr untreu zu werden. „Das könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren“, sagte er in einem RTL-Interview.
Dem Kabarettisten Ottfried Fischer ist vor allem die Stimmabgabe für eine demokratische Partei wichtig. „Bitte wählt demokratisch! Wer extrem wählt, setzt unsere Freiheit und die unserer Kinder aufs Spiel“, warnte er. Die SPD sei für ihn das „kleinere Übel“, deshalb werde er für die Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz stimmen.
Promis für Merz
Laut „Bild“ hat der CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eine Vielzahl von Promis hinter sich, darunter Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher, Erotikmodel Micaela Schäfer, Moderatorin Jenny Elvers, Schlagersänger Heino und Schauspielerin Thekla Carola Wied, bekannt aus der 80er-Jahre-Serie „Ich heirate eine Familie“. Auch der ehemalige Fußballprofi Roman Weidenfeller unterstützt Merz und erklärt: „Meine Stimme für Merz, damit Deutschland wieder Tabellenführer wird.“
Schauspieler Ralf Moeller, Hollywoodstar aus Recklinghausen und Mitinitiator des Netzwerks „Motivation Handwerk“, setzte ebenfalls ein klares Zeichen für seine Wahl. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit Merz in einer Berliner Tischlerei sagte er: „Mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat Deutschland nicht nur einen großen Unterstützer des Handwerks, sondern auch einen erfahrenen Wirtschaftsmann, der ‚Made in Germany‘ wieder zu dem machen wird, was es mal war!“
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Allerdings hat Merz auch zahlreiche prominente Kritiker. Nachdem die CDU im Bundestag einen Antrag auf Zurückweisung von Asylbewerbern mit den Stimmen der AfD durchgesetzt hatte, kritisierten Promis aus der Kulturszene den „Pakt mit der AfD“ als „historischen Tabubruch“. Zu den Unterzeichnern gehörten der Schauspieler Daniel Brühl und TV-Moderator Joko Winterscheidt.
Prof. Dr. Werner Mang, bekannter Schönheitschirurg, hingegen zeigt sich diplomatisch. „Ich wähle immer traditionell Erststimme CSU und Zweitstimme FDP“, zitiert ihn die „Abendzeitung München“.
Ulknudel warb schon vor Mauerfall für die FDP
Noch länger als Roland Kaiser für die SPD wirbt Komiker Dieter Hallervorden für die FDP – bereits vor dem Mauerfall gab er an Wahlkampfständen der Liberalen Autogramme. Kinder der Bonner Republik wunderten sich damals oft darüber, dass er dabei gar nicht so lustig wirkte wie in seiner Erfolgsserie „Nonstop Nonsens“.
Dieses Mal hat der 89-jährige Berliner zusammen mit anderen FDP-Unterstützern wie Moderator Hugo Egon Balder und Komiker Wigald Boning einen „Weckruf zum 23. Februar“ veröffentlicht.
Darin heißt es: „Die Umfragen zeigen, was wir befürchten müssen: Man wechselt den Kanzler aus, der dann, um eine regierungsfähige Mehrheit zu haben, mit SPD und Grünen koalieren muss.“ Die Promis wollen hingegen eine Partei unterstützen, „der Bürgerrechte wichtig sind und in der Meinungsfreiheit ein Zuhause hat.“
Schauspieler Bruno Eyron und Patricia Riekel, langjährige Chefredakteurin der „Bunten“, votieren ebenfalls für die Liberalen. „Ich wähle die FDP, weil ich nicht möchte, dass sich der Staat in mein Leben einmischt. Die Freien Demokraten stehen für ein selbstbestimmtes Leben“, so Riekel laut „Abendzeitung München“.
In der FAZ sprachen sich ebenfalls zahlreiche prominente Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport für die Freien Demokraten aus, darunter der „Hobbythek“-Erfinder Dipl.-Ing. Jean Pütz, Dressurreiterin und Rekord-Olympiasiegerin Isabell Werth sowie Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun, Ehrenpräsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer.
Semmelrogge wählt Grüne
Martin Semmelrogge und Musikproduzent Mousse T hingegen haben sich für die Grünen entschieden. „Wir brauchen Umweltschutz“, erklärte der Schauspieler. „Ohne Bienchen und Blümchen wirds für uns alle schwarz. Allerdings fände ich es gut, wenn die Grünen mit der Union koalieren würden, um die Wirtschaft auf Trab zu halten.“
Semmelrogge unterstützt die Grünen, weil er „an ein starkes und modernes Europa“ glaubt.
Basierend auf den verfügbaren Informationen haben sich keine Prominenten öffentlich als AfD-Wähler geoutet.
Einen Tag vor der Wahl führen CDU und CSU in den Umfragen vor der AfD und – mit weiterem Abstand – vor SPD und Grünen. Die Linke könnte laut den neuesten Umfragen knapp den Einzug in den Bundestag schaffen. Für die FDP und BSW ist es noch ungewiss, ob sie die Fünf-Prozent-Hürde überwinden werden. Daher bleibt offen, für welche Koalitionen es reichen könnte und ob möglicherweise ein Zweierbündnis mit der Union zustande kommt.
(Mit Material von afp und dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion