Silvester-Übergriffe und Asyldebatte: Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bedrängnis, so sehen es ausländische Medien
Die ITALIENISCHE Zeitung „Il Messaggero“ berichtet von der Befürchtung in Deutschland, dass Rassisten und Flüchtlings-Gegner die Geschehnisse für ihre Zwecke ausnutzen könnten. Das ITALIENISCHE Blatt „La Repubblica“ holt sich den deutschen Historiker Michael Stürmer zum Interview, der mit Kritik an der Kanzlerin zitiert wird: „Es war unvermeidlich, dass all dies geschehen würde. Beim Thema Migranten hat Merkel Fehler gemacht.“
Der BRITISCHE „The Guardian“ schreibt: „Die Zwischenfälle unterstreichen die Spannungen in der deutschen Gesellschaft nach Angela Merkels Politik der offenen Tür gegenüber Flüchtlingen, die zur Ankunft von über einer Million Menschen in den letzten zwölf Monaten geführt haben sowie zu Tausenden, die jeden Tag eintreffen.“ Die Kritik an Polizei und Medien wird besprochen sowie der Versuch, „ausländerfeindliche Gefühle angesichts der Flüchtlingskrise zu verhindern“.
Die konservative BRITISCHE „Times“ sieht nach den Angriffen eine „Gegenreaktion zur Aufnahme von 1,1 Millionen Asylsuchender“. Auch dieses Blatt sieht Merkel unter Druck: „Kanzlerin Angela Merkel wird vorgeworfen, Vergewaltiger ins Land zu lassen.“
Den Kontext der Migrationsdebatte stellen auch Medien in den USA und RUSSLAND dar. In ISRAEL wurde nachrichtlich berichtet, in Leserkommentaren im Netz allerdings gab es Häme für die sogenannte Willkommenskultur in Deutschland.
Die „Bemühungen um Integration“ der Geflüchteten stehen neben einem „Rekord“ der „ultrarechten Gewalt“, wie SPANIENS „El País“ meint. Auch in den NIEDERLANDEN beobachtet „De Volkskrant“ eine gespaltene Gesellschaft.
Die SCHWEIZER „Neue Zürcher Zeitung“ stellt sich mit einem Kommentar gegen einen Generalverdacht gegen Migranten. Dort heißt es aber auch: „Aber es wäre gefährlich, wenn derart systematische Verhaltensmuster wie in Köln einfach aus politisch korrekter Beflissenheit ignoriert würden.“ Die SCHWEIZER Boulevard-Zeitung „Blick“ schreibt, in Deutschland würde nach den Sex-Attacken die Stimmung gegenüber Asylsuchenden kippen.
(dpa)
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