Selenskyj in Deutschland – „Wir müssen Putin zwingen, Frieden zu suchen“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein den Einsatz der vom Westen gelieferten Langstreckenwaffen auch auf Ziele in Russland gefordert.
Die Ukraine wolle Frieden
„Wir müssen diese Langstreckenfähigkeit nicht nur auf dem besetzten Gebiet der Ukraine, sondern auch auf russischem Territorium haben“, sagte Selenskyj am Freitag. Zudem drängte er auf eine stärkere internationale Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr, um sich besser gegen russische Angriffe verteidigen zu können.
Die Welt verfüge „über genügend Luftverteidigungssysteme“, um sicherzustellen, dass „russischer Terror“ zu keinen Ergebnissen führe, sagte Selenskyj bei dem Treffen auf der US-Militärbasis Ramstein. Er forderte die internationalen Unterstützer auf, sich „aktiver“ im Bereich der Luftverteidigung zu beteiligen. Die von den Verbündeten bereits gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 seien „sehr effizient“, sagte Selenskyj – aber es seien „wenige“.
Die Ukraine wolle Frieden — im Gegensatz zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Wir müssen Putin zwingen, Frieden zu suchen“, fügte er an.
Der ukrainische Präsident erschien überraschend zu dem Treffen der Kontaktgruppe in Rheinland-Pfalz. Er wurde, begleitet von Applaus, von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf die Bühne geholt. Austin kündigte in seiner Rede an, dass US-Präsident Joe Biden ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von 250 Millionen Dollar (rund 225 Millionen Euro) für die Ukraine unterzeichnet habe.
Treffen mit Scholz
Erwartet wurde, dass Selenskyj später am Freitag von Ramstein nach Frankfurt/Main fährt. Dort soll er sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen. Beide wollen am frühen Nachmittag zu einem Vieraugengespräch zusammenkommen, wie ein Regierungssprecher bestätigt hatte.
Es ist Selenskyjs fünfter Besuch in Deutschland seit Kriegsbeginn. Zuletzt sprach er im Juni im Bundestag in Berlin. Am Abend wurde Selenskyj in Italien erwartet.
Teilnahme von Regierungschefs nicht üblich
Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und Militärvertreter regelmäßig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.
Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Es ist das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings wurden die meisten Gespräche als Videokonferenzen geführt.
Pistorius wird voraussichtlich bereits um 12:10 Uhr vor die Presse treten. Am Nachmittag ist für etwa 16:15 Uhr eine Pressekonferenz geplant, um über die Ergebnisse des Treffens zu informieren.
(mit Material von afp und dpa)
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