Seehofer lobt bisherige Arbeit umstrittener Ankerzentren für Migranten
Ein Jahr nach deren Einführung hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Arbeit der umstrittenen Ankerzentren für Migranten gelobt.
„Die Anker-Einrichtungen sind eine Erfolgsgeschichte“, erklärte der Minister am Donnerstag in Berlin. Er verwies auf verkürzte Bearbeitungszeiten durch „die enge Zusammenarbeit der Behörden unter einem Dach“.
Das Wort „Anker“ steht in dem Begriff für „Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung und Rückführung“. Die Einführung der Zentren am 1. August vergangenen Jahres war vor allem ein Anliegen der CSU gewesen. In Bayern befindet sich mit sieben Ankerzentren denn auch das Gros der Einrichtungen. Andere Bundesländer hielten sich zunächst zurück.
Inzwischen zählt Seehofer allerdings bundesweit 14 Ankerzentren oder „funktionsgleiche Einrichtungen“ in sechs Bundesländern. Eine Einrichtung nahm nach seinen Worten an diesem Donnerstag im brandenburgischen Eisenhüttenstadt die Arbeit auf.
Die rot-rote Landesregierung Brandenburgs vermeidet allerdings den Begriff Ankerzentrum und spricht weiterhin von einer Erstaufnahmeeinrichtung – die es in Eisenhüttenstadt auch bisher schon gab. „Es kommt mir nicht auf den Namen auf dem Türschild an. Wichtig ist mir die Grundidee der Ankereinrichtungen“, erklärte dazu Seehofer.
Auch der brandenburgische Flüchtlingsrat vertritt die Auffassung, dass die Anlage in Eisenhüttenstadt wie ein Ankerzentrum funktioniert, und zwar schon seit geraumer Zeit. Der Flüchtlingsrat versteht dies allerdings als Kritik und verweist auf die Isolierung der Geflüchteten in der Einrichtung und ihren Außenstellen.
Dies ist auch generell ein zentraler Einwand von Kritikern der Ankerzentren. Sie wenden sich dagegen, Asylsuchende monatelang in den Einrichtungen weitgehend von der Außenwelt zu isolieren, was deren Integration verzögere und erschwere. (afp)
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