Seehofer kündigt Strafanzeige gegen „taz“-Autorin wegen Polizei-Artikel an
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will wegen eines heftig umstrittenen Artikels über Polizisten in der Berliner „taz“ Anzeige gegen die Autorin erstatten. Bei dem Beitrag mit dem Titel „Abschaffung der Polizei – All cops are berufsunfähig“ handele es sich um einen „unsäglichen Artikel“, sagte Seehofer am Sonntagabend der „Bild“-Zeitung. Er werde am Montag in seiner Funktion als Bundesinnenminister „Strafanzeige gegen die Kolumnistin“ stellen.
Polizeigewerkschaft stellte Anzeige gegen die „taz“
„Eine Enthemmung der Worte führt unweigerlich zu einer Enthemmung der Taten und zu Gewaltexzessen, genauso wie wir es jetzt in Stuttgart gesehen haben“, sagte Seehofer mit Blick auf die Ausschreitungen in Stuttgart am Wochenende. „Das dürfen wir nicht weiter hinnehmen.“ Zuvor hatte bereits die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Anzeige gegen die „taz“, die in Berlin ihren Sitz hat, erstattet.
In dem satirischen Beitrag sinnierte die Autorin über die Abschaffung der Polizei und mögliche Berufsalternativen für Polizisten. Am Ende kommt sie zu dem Schluss, dass Polizeibeamte am besten auf einer „Mülldeponie“ aufgehoben seien.
„taz“-Chefredakteurin Barbara Junge entschuldigt sich bei ihren Lesern
Die „taz“-Chefredakteurin Barbara Junge hat sich am Samstag wegen der in die Kritik geratenen Kolumne mit dem Titel „Abschaffung der Polizei – All cops are berufsunfähig“ ihr Bedauern gegenüber den Lesern ihrer Zeitung geäußert: „Eine Kolumne, so satirisch sie auch gemeint gewesen sein mag, die so verstanden werden kann, als seien Polizisten nichts als Abfall, ist daneben gegangen. Das tut mir leid.“
Der umstrittene Artikel war in der Tageszeitung „taz“ am Montag erschienen. Danach gab seitens der Polizei als auch der Politik Kritik. Beim Deutschen Presserat gingen laut „B.Z.“ bereits bis Dienstag rund 50 Beschwerden ein. Hamburgs Innensenator Andy Grote (52, SPD) schrieb in einem Brandbrief direkt die Chefredaktion der „taz“ an.
Die Chefredakteurin der „taz“ kündigte nun an, dass es zukünftig Debattenbeiträge mit unterschiedlichen Perspektiven in der Zeitung geben werde, berichtet die „B.Z.“. (afp/er)
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