Schülerin über Migrantengruppen in Pforzheim: „Es ist unangenehm – besonders, wenn man alleine unterwegs ist“

„Wir bräuchten ein Schulfach, in dem moralische Dinge gelehrt werden, wie man sich anderen gegenüber verhält“ – Eine 16-jährige Schülerin erzählt, warum sie bestimmte Orte in Pforzheim meidet, weil sich dort Jugendliche oder Männer mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund aufhalten.
Epoch Times18. Dezember 2018

„Es ist unangenehm – besonders, wenn man alleine unterwegs ist.“ So beschreibt eine 16-jährige Schülerin ihre Gefühle auf dem Weg vom Hilda-Gymnasium, auf das sie geht, durch die Innenstadt von Pforzheim. Oft sind es größere Menschengruppen, unter ihnen sind Jugendliche oder Männer mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund, die pöbeln und anmachen. Sie würden sich unter anderem vor der Schlössle-Galerie versammeln. Teilweise wären auch Jugendliche und junge erwachsene Deutsche unter ihnen, heißt es in der „Pforzheimer Zeitung“.

Man wird dauerhaft angesprochen, beobachtet, fühlt sich bedrängt, sie laufen einem hinterher“, schildert die Schülerin die Situation.

Wenn man eine Person ansprechend finde, solle man ihr höflich begegnen. „Aber so, wie die sich verhalten, gewinnt man kein Mädchen, das ist nur respektlos.“ Sie selbst möchte lieber anonym bleiben, aus Angst. So ein respektloses Verhalten gegenüber Menschen kann sie sich nicht erklären.

„Wir bräuchten ein Schulfach, in dem moralische Dinge gelehrt werden, wie man sich anderen gegenüber verhält“, schlägt sie vor. „So etwas lernen wir nicht, wir lernen Mathe und Deutsch. Wir müssen darüber reden, was passiert und wie wir die Situation ändern können.“

Eine Prügelei um sie

Früher wäre sie viel öfter in der Innenstadt unterwegs gewesen. Man traf sich dort und saß zusammen. Aber über die Jahre habe sich das verändert. Heute meide sie bestimmte Brennpunkte.

Neben der Schlössle ist außerdem der Waisenhausplatz hinterm Theater kritisch, Plätze in der Nordstadt, der Klingelpark und der Bahnhof“, sagt die 16-Jährige.

Freundinnen von ihr seien bereits von mehreren jungen Männern verfolgt worden. „Zwei, drei Jungs haben sie angesprochen, aber meine Freundinnen sind weitergelaufen. Plötzlich haben sie gemerkt, dass man ihnen folgt. Also sind sie losgerannt, die Jugendlichen hinterher – bis sie zu Hause schnell in die Wohnung sind“, so hat die Schülerin den Vorfall von ihren Freundinnen erzählt bekommen.

Sie findet die Situation beängstigend. Zur Polizei seien die Mädchen nicht gegangen, glaubt sie zu wissen. Sie hätten auch Angst und würden den Problemen lieber aus dem Weg gehen.

„Es wird einfach nichts dagegen getan“, ist ihre Meinung. An den Tropfen, der für das Mädchen das Fass zum Überlaufen brachte, erinnert sie sich noch genau: „Als ich mit einem Kumpel durch die Stadt gelaufen bin, wurde mir ‚Hey, Sexy‘ hinterhergerufen.

Ihr Freund hätte sich damals umgedreht und gefragt, warum der Mann so etwas sage. Dann wäre der Mann auf ihren Kumpel losgegangen und es hätte eine Schlägerei gegeben, erzählt die Schülerin. Bis die Polizei eingetroffen war, hatte sich der Täter schon davongemacht.

Schülerin: Verschiedene Nationalitäten lernen das Negative voneinander

Es würde sehr schnell eskalieren, sobald man reagiere oder die Gruppen darauf anspreche, was sie tun. „Sie kommen näher, sie werden immer lauter“, beschreibt die 16-Jährige solche Situationen.

Noch vor einigen Jahren hätte sie sich weniger Sorgen gemacht, wenn sie abends durch die Stadt gelaufen sei. „Es war ruhiger. Heute wird man viel häufiger angesprochen, die Gruppen werden größer, die Situationen unangenehmer“, beschreibt die Pforzheimerin ihre Eindrücke.

Hier treffen verschiedene Nationalitäten aufeinander und ich habe das Gefühl, sie lernen voneinander – im negativen Sinn“, erklärt die Jugendliche.

Sie wäre zwar froh darüber, dass Familien aus Kriegsländern die Chance hätten, hierherzukommen. Aber sie stünde nicht dahinter, „dass sich Männer und Jugendliche hier aufspielen und uns Frauen als ihr Spielzeug sehen. Das geht nicht“, findet die Schülerin.

Sie wünscht sich mehr Ordnung und ein gutes Gefühl, wenn man durch die Straßen geht

„Ich wünsche mir mehr Ordnung“, sagt sie und erhoffe sich wieder mehr Respekt im Umgang miteinander – und auch mit Fremden auf offener Straße. „Ich will, dass man sich sicher fühlt in der Stadt – nicht mehr Angst haben zu müssen, an diesen Gruppen vorbeilaufen zu müssen“, erklärt sie.

Man solle wieder mit gutem Gefühl durch die Straßen gehen können. (er)



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