Schröder weist Kritik an Putins Anwesenheit bei Geburtstagsfeier zurück
Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat Kritik an der Feier seines 70. Geburtstags in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor knapp zwei Wochen in Sankt Petersburg zurückgewiesen. „Der russische Präsident ist keine Persona non grata. Ich habe mich gefreut, dass er gekommen ist – auch weil ich wusste, dass es dann die Möglichkeit für ein Gespräch gibt“, sagte Schröder der „Welt am Sonntag“ und dem „SonntagsBlick“.
Der Altkanzler sieht in seinem Gespräch mit Putin während seiner Geburtstagsfeier auch einen Beitrag zur Befreiung der OSZE-Beobachter in der Ukraine. „Es hat, was die Freilassung der OSZE-Militärbeobachter angeht, auch zu einem Erfolg geführt. Ich habe das Gespräch mit Präsident Putin dazu genutzt, ihn zu bitten, bei der Freilassung der Geiseln zu helfen“, sagte Schröder. Teilweise habe er mit Putin unter vier Augen gesprochen, so Schröder weiter: „Aber bei diesem Thema waren auch andere Gesprächsteilnehmer dabei. Über einen, Herrn Mißfelder, wurde ja öffentlich gestritten.“ Das Klima der Gespräche beschrieb Schröder als „freundschaftlich, auch ernst“. Kritik am Zeitpunkt der Geburtstagsparty angesichts von Ukraine-Krise und Annexion der Krim wies Schröder zurück. „Ich habe nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, darum zu bitten, den Empfang abzusagen“, sagte der SPD-Politiker. Er verteidigte auch seine Umarmung mit Putin am Rande der Feier. „Natürlich war mir klar, dabei fotografiert zu werden. Aber ich habe nichts zu verbergen und ich werde mich auch nicht verbiegen. Seitdem ich Wladimir Putin kenne, seit mehr als 14 Jahren, begrüßen wir uns so. Das ändere ich auch nicht in schwierigen Zeiten“, sagte Schröder. Die Geburtstagsfeier sei für ihn als Vorsitzenden des Shareholder Committes der Pipeline-Gesellschaft Nord Stream ausgerichtet worden, sagte der Altkanzler: „Im Herbst vergangenen Jahres haben die Anteilseigner entschieden, aus Anlass meines 70. Geburtstags einen Empfang in Sankt Petersburg zu veranstalten.“ Schröder sagte, er habe weder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vorab über die Unterredung mit Putin gesprochen. „Es ist nicht meine Art, irgendjemanden über meine Treffen vorab zu informieren“, sagte Schröder: „Wie Frank-Walter Steinmeier selbst neulich öffentlich sagte: Wenn ich als Privatmann an einer Veranstaltung teilnehme, brauche ich niemanden in der Bundesregierung um Erlaubnis zu bitten.“ Mit seinem ehemaligen Mitarbeiter und Parteifreund Steinmeier tausche er sich „gelegentlich aus“, sagte Schröder: „Aber wir haben im Zusammenhang mit dieser Reise nicht miteinander geredet.“
(dts Nachrichtenagentur)
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