Schon fast 500 Hantavirus-Fälle in Baden-Württemberg dieses Jahr
In Baden-Württemberg wurden seit Jahresbeginn bereits mehr als 460 Hantavirus-Fälle registriert und damit der Großteil aller Infektionen in Deutschland. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es in dem Bundesland lediglich 22 Fälle, wie Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Sonntag in Stuttgart mitteilte. Bei anhaltendem warmen und trockenen Wetter sei mit einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen zu rechnen.
In ganz Deutschland wurden bis Ende Mai nach Angaben des Robert-Koch-Intituts (RKI) mehr als 670 Hantavirus-Fälle gezählt. Im gesamten Vorjahr waren es nur 282.
Vorsicht beim Aufräumen in Keller und Schuppen
Hantaviren werden über Rötelmäuse verbreitet, die das Virus über Kot und Urin ausscheiden. Menschen infizieren sich, indem sie erregerhaltigen Staub einatmen. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht unter anderem beim Umschichten von Holzstapeln sowie beim Reinigen und Aufräumen von Dachböden, Kellern, Garagen und Schuppen. Um einer Infektion vorzubeugen, sollte daher der Kontakt mit Ausscheidungen von Nagern vermieden werden.
Die Ursache für die hohen Fallzahlen sind das starke Vorkommen von Bucheckern im vergangenen Jahr. Bucheckern sind die Hauptnahrungsquelle der Rötelmaus, deren Bestand durch die gute Futtersituation stark gestiegen ist. Damit breitet sich auch das Virus besser aus.
Baden-Württemberg zählt innerhalb Deutschlands zu den Hauptverbreitungsgebieten des Hantavirus. Immer wieder werden hier Epidemiejahre beobachtet. Das letzte „Hantajahr“ mit deutlich erhöhten Infektionszahlen war 2012 mit insgesamt 1778 gemeldeten Fällen.
Hantavirus-Erkrankungen verlaufen meist ähnlich wie Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In schweren Fällen kann es auch zu einem vorübergehenden Nierenversagen kommen. Das gemeinsame Auftreten von hohem Fieber, Rücken- und Bauchschmerzen und Problemen beim Wasserlassen kann auf eine mögliche Hantavirus-Infektion hinweisen.
Um Kontakt mit Hantaviren zu vermeiden, sollte Staub vor Reinigungsarbeiten befeuchtet werden. Außerdem empfehlen Experten, die Flächen mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel einzusprühen. Wohngebäude sollten gegen das Eindringen der Nagern gesichert werden.
(afp)
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