Scharfe Kritik an AfD-Forderung zur Abschaffung der Schulpflicht

Die AfD hat mit einer Forderung zur Abschaffung der Schulpflicht eine Debatte über Hausunterricht ausgelöst.
Titelbild
Schulhof. Symbolbild.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Februar 2016

Die AfD tritt in ihrem Wahlprogramm für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt dafür ein, Eltern "grundsätzlich die Wahlfreiheit zwischen Schul- und Hausunterricht für ihre Kinder einzuräumen", die Schulpflicht soll nach dem Willen der Partei durch eine bloße "Unterrichtspflicht ersetzt werden", berichtet die "Bild" (Freitag). "Ich lehne Homeschooling ab", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, der Zeitung.

"Die in der Verfassung verankerte Schulpflicht ist eine große soziale Errungenschaft." Kraus sagte, kein Elternpaar könne fachlich und inhaltlich leisten, was ein Lehrerteam könne. Ebenso gebe es "keinen Privatlehrer, der so ein Tausendsassa ist, dass er auch in höheren Klassen bis zu zwölf Fächer unterrichten kann".

Dazu komme, dass Schulen auch Orte des "Selbständigwerdens" und des "sozialen Lernens" seien. "Das ist ganz wichtig, dass Kinder sich von ihren Familien auch abnabeln und es mit anderen Schülern und unterschiedlichen Lehrerpersönlichkeiten zu tun bekommen."

Stefan Müller (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, sagte der "Bild": "Homeschooling ist kein Beitrag zu Chancengerechtigkeit und Persönlichkeitsbildung, sondern fördert geistigen Separatismus." In Deutschland gebe es "aus gutem Grund eine allgemeine Schulpflicht". Sie sei ein "gutes Konzept", das bis auf die Reformationszeit zurückgehe.

(dts Nachrichtenagentur)



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