Sahra Wagenknecht verlässt die Führung von „Aufstehen“
Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zieht sich aus der Führung der Bewegung „Aufstehen“ zurück. Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ will sie damit eine Neuaufstellung der von ihr gegründeten Bewegung erreichen.
Parteipolitiker seien mit ihren Erfahrungen anfangs notwendig gewesen, sagte Wagenknecht der Zeitung. Nun aber sei es richtig, Verantwortung abzugeben an diejenigen, die die Bewegung „an der Basis ohnehin tragen“.
Sie werde „Aufstehen“ weiter unterstützen, etwa durch öffentliche Auftritte. „Aber ich muss auch sehen, welches Arbeitspensum ich schaffe. Dass ich jetzt zwei Monate krankheitsbedingt ausgefallen bin, hatte auch mit dem extremen Stress der letzten Jahre zu tun. Da muss ich eine neue Balance finden“, so Wagenknecht.
Sie gestand zwei Fehleinschätzungen ein: „Die Parteien, die wir ansprechen wollten, haben sich eingemauert“, sagte die Linken-Politikerin. Man habe aus der Sackgasse herauskommen wollen, dass es für mehrheitsfähige Forderungen keine Mehrheiten im Bundestag gebe. Sie erklärt:
Aber die Parteiführungen von SPD und Linker fühlen sich in der Sackgasse offenkundig so wohl, dass sie die Chance, die Aufstehen mit seiner großen Resonanz bedeutet hat, ausgeschlagen haben.“
Außerdem habe sie „die Schwierigkeit unterschätzt, auf rein ehrenamtlicher Basis solide Strukturen für so viele Menschen zu schaffen und unsere Unterstützer dann auch in großer Zahl auf die Straße zu bringen“. Ein Misserfolg sei die Bewegung jedoch nicht.
„Wir haben 170.000 Unterstützer, es gibt 200 Ortsgruppen, Tausende engagieren sich vor Ort“, sagte die Linken-Fraktionschefin der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Wagenknecht sagte der „FAS“, die Bewegung könne „besser leben, wenn sie denen übergeben wird, die sie an der Basis ohnehin tragen“. Der ehemalige Linke-Parteichef Lafontaine hatte bei der Gründung von „Aufstehen“ betont, sie seien von dem starken Zulauf überrascht worden. In ihrer eigenen Partei stießen die beiden allerdings auf viel Ablehnung. Die Spitzen von SPD und Grünen reagierten ebenfalls skeptisch. (afp/dts)
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