Sachsens Integrationsministerin schämt sich für ihre Landsleute
Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) schämt sich für ihre Landsleute. "Ich schäme mich oft selbst zum Beispiel wenn ich manche verbiesterte Kommentare von Sachsen höre oder lese", so Köpping im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Sie sei eine sehr aktive Facebook-Nutzerin, ergänzte die Ministerin, "und wenn ich mich dort durch die Seiten klicke, ehrlich, da schüttelt es mich. Ich weiß nicht, woher die teils vulgäre, fremdenfeindliche und menschenverachtende Ausdrucksweise kommt."
Die Haltung vieler Bürger gegenüber Flüchtlingen findet Köpping besonders erschreckend. "In Sachsen erleben wir teilweise den blanken Hass. Das muss man deutlich so sagen", so die Sozialdemokratin. Es gebe zu viele Stimmen, die Flüchtlinge total ablehnten. Die Ankündigung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU), Flüchtlinge mit geringen Bleibeperspektiven künftig in eigenen Camps unterzubringen, rückt Köpping gerade. Tillich sei falsch verstanden worden: "Asylbewerber mit geringen Bleibechancen eigens an einem Ort zu versammeln wie sollte das gehen? Wir hätten dafür doch gar keine freien Kapazitäten", sagte Köpping. Vielmehr wolle die gesamte Landesregierung, dass Asylanträge schneller bearbeitet würden.
(dts Nachrichtenagentur)
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