Sexualkunde an Sachsens Schulen: „Linksgrüne Genderideologien“ jetzt auch von CDU unterstützt – AfD bleibt kritisch

Die „Position linksgrüner Gender-Ideologen“ hat offenbar auch Einzug in die sächsische CDU gehalten. Nur die AfD sieht einen vom Kultusministerium überarbeiteten Orientierungsrahmen zur Sexualkunde an sächsischen Schulen kritisch und spricht von "sexueller Umerziehung".
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Nur die AfD sieht linksgrüne Genderideologie noch kritsich.Foto: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Dezember 2016

Die „Position linksgrüner Gender-Ideologen“ hat offenbar auch Einzug in die sächsische CDU gehalten.

Ein vom Kultusministerium überarbeiteter Orientierungsrahmen zur Sexualkunde an sächsischen Schulen hat nun Diskussionen ausgelöst. Während die meisten der im Landtag vertretenen Parteien am Montag eine Aktualisierung der zehn Jahre alten Leitlinien an die geänderte rechtliche und gesellschaftliche Situation grundsätzlich begrüßten und teilweise als „längst überfällig“ bezeichneten, kam von der AfD-Fraktion harsche Kritik.

Laut dieser werden „die letzten Reste konservativer Politik über den Haufen geworfen. Sexualerziehung sei in allererster Linie Sache der Eltern. CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer verteidigte im Gegenzug die Richtlinie. „Aufklärung und Sexualkunde gehören in die Schule.“

Die für das Kultusministerium verantwortliche CDU ist der Meinung, „dass diese Bildungsinhalte vermittelt werden können, ohne Protest oder Aufregung zu verursachen“.

Nach dem neuen Orientierungsrahmen solle den Schülerinnen und Schülern nicht mehr nur das klassische Familienbild von Vater, Mutter, Kind vermittelt werden, sondern auch, „dass heute durchaus auch gleichgeschlechtliche Partner Kinder erziehen“, erläuterte Ministeriumssprecher Dirk Reelfs. Die Lehrer müssten sich zudem darauf einstellen, „dass es unter ihren Schülern auch solche gibt, die nicht nur hetero- oder homosexuell veranlagt sind, sondern darüber hinaus auch andere sexuelle Orientierungen entwickeln könnten“.

Mit Blick auf die Unterstützung von trans- oder intersexuellen Kindern und Jugendlichen reiche der Orientierungsrahmen jedoch nicht aus

„Was lange dauert, wird endlich besser“, meinte die Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Linksfraktion, Sarah Buddeberg. „Der Orientierungsrahmen bietet gute Ansätze für eine zeitgemäße Familien- und Sexualerziehung.“ Mit Blick auf die Unterstützung von trans- oder intersexuellen Kindern und Jugendlichen reiche der Orientierungsrahmen jedoch nicht aus.

Dass sich die gesellschaftliche Entwicklung auch in den Lehrplänen widerspiegeln müsse, hätten die Grünen schon lange gefordert, betonte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Petra Zais. „Die Differenzierung im Hinblick auf die Familienbilder war lange überfällig und ist ein wichtiger Schritt, um Vorurteile erst gar nicht entstehen zu lassen.“

Nur die AfD-Abgeordnete Andrea Kersten sah die neuen Richtlinien der Sexualkunde an sächsischen Schulen kritisch. Sie sprach von „sexueller Umerziehung“, die in Schulen unterbleiben müsse. Der CDU warf sie die „Position linksgrüner Gender-Ideologen“ vor. (dpa/mcd)



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