Sachsen-Anhalt baut weitere Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber – als Reserve
Sachsen-Anhalt baut eine Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber in Stendal. Dies entschied das Kabinett um Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag, wie der MDR SACHSEN-ANHALT berichtete.
Die Unterkunft wird laut Plan auf einem alten Bundeswehr-Gelände entstehen und knapp 1.000 Personen Platz bieten. Damit ist sie fast genauso groß wie die derzeit einzige Erstaufnahme-Einrichtung Sachsen-Anhalts in Halberstadt.
Der Bau soll rund 30 Millionen Euro Kosten und bis 2020 fertig gestellt werden, sagte Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht dem MDR.
Stahlknecht: Schwankungsreserven in der Aufnahme von Asylbewerbern immer nötig
Nach der Fertigstellung soll das Land zwischen 6.000 bis 9.000 Asylbewerber aufnehmen können – so sei die Prognose Sachsen-Anhalts, meinte Stahlknecht. Und das, obwohl im vergangenen Jahr 3.444 Migranten kamen und viele Unterkünfte bundesweit nicht ausgelasteten sind, wie der MDR Ende Dezember berichtete.
Ein gewisser Spielraum sei immer nötig, erklärte der Innenminister das Vorhaben. Denn eine Einrichtung mit 1.000 Plätzen könne nie zu 100 Prozent ausgelastet werden, „weil es immer Ethnien gibt, die man in diesen Einrichtungen trennen muss“, so Stahlknecht weiter.
Außerdem brauche es Schwankungsreserven, weil in einem Monat wenige Asylbewerber kommen könnten und im nächsten viele, fügte der Minister hinzu.
Situation im Nahen Osten instabil – Migrantenwelle wie 2015 wieder möglich
Zudem sei die Situation im Nahen Osten instabil, sodass eine Situation wie 2015 erneut möglich wäre:
Jedes Land ist jetzt gut beraten, solche Reservekapazitäten vorzuhalten. Immer in dem Wissen, dass wir im Nahen Osten eine instabile Lage haben, dass wir Menschen haben, die auf der Flucht sind, und man kann sich diesen Realitäten nicht verschließen.“
Versprechen: Andere Einrichtungen sollen geschlossen werden
Nach Rechnung des Landes sollen die Unterkünfte in Stendal und Halberstadt künftig die einzigen Erstaufnahme-Einrichtungen in Sachsen-Anhalt werden. Aktuelle Standorte wie in Klietz und Magdeburg sollen geschlossen werden.
Damit werde die Glaubwürdigkeit der Politik aufrechterhalten, meinte Stahlknecht. Denn man habe versprochen, dass solche Einrichtungen wie die in der Magdeburger Breitscheidtstraße nur befristet seien. Diese Versprechen wolle man halten.
(as)
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