Rund 130.000 Einbürgerungen in 2019 – 15 Prozent mehr als im Vorjahr

Die zunehmenden Einbürgerungen sind zum großen Teil auf Briten zurückzuführen. Die meisten Eingebürgerten sind aber immer noch Türken.
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Deutsche Pässe. Symbolbild.Foto: eyewave/iStock
Epoch Times3. Juni 2020

Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland ist im Jahr 2019 um 16.600 (15 Prozent) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Somit haben 2019 rund 128.900 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Damit erreichte die Zahl den höchsten Stand seit dem Jahr 2003.

Fast die Hälfte des Anstiegs (+8.000) ist dabei auf vermehrte Einbürgerungen von Briten zurückzuführen. Bereits seit 2016, dem Jahr des Brexit-Referendums, sind die Einbürgerungszahlen aus Großbritannien erhöht. Im Jahr 2019 fiel die Zahl der Einbürgerungen aber bislang am höchsten aus.

Mit 14.600 Einbürgerungen wurden 2019 mehr Briten eingebürgert als in den beiden Vorjahren 2018 (6.600) und 2017 (7.500) zusammen. Im Jahr 2015, vor dem Referendum, waren es rund 600 Einbürgerungen. Insgesamt haben in den vier Jahren seit dem Referendum damit 31.600 Briten die deutsche Staatsangehörigkeit erworben.

Briten behalten eigene Staatsbürgerschaft

In fast allen Fällen entschieden sich die Betroffenen dafür, die britische Staatsangehörigkeit beizubehalten. Britische Staatsangehörige, die im Jahr 2019 eingebürgert wurden, hielten sich bereits relativ lange in Deutschland auf – die Hälfte der im Inland eingebürgerten schon seit mehr als 26 Jahren. Sie waren außerdem vergleichsweise alt.

Die Hälfte der eingebürgerten Briten war älter als 54 Jahre. Die ältesten von ihnen erhielten die deutsche Staatsangehörigkeit noch im Alter von über 90 Jahren. Zum Vergleich: Das Medianalter aller im Jahr 2019 Eingebürgerten lag bei 34 Jahren, die Aufenthaltsdauer lag im Median bei 14 Jahren.

Die meisten Eingebürgerten sind Türken

Insgesamt ließen sich im Jahr 2019 Menschen aus 183 Staaten in Deutschland einbürgern, so die Statistiker weiter. Auch ohne Berücksichtigung der Einbürgerungen von Briten stiegen die Einbürgerungszahlen im Vergleich zum Vorjahr auf breiter Basis an.

Größere Anstiege verzeichneten Einbürgerungen von Personen aus der Ukraine (+1.800), Rumänien (+1.500) und Syrien (+1.000). Die meisten Eingebürgerten im Jahr 2019 waren Staatsangehörige der Türkei (16.200) gefolgt von Großbritannien (14.600), Polen (6.000), Rumänien (5.800) und dem Irak (4.600).

Insgesamt kam jede dritte eingebürgerte Person aus einem EU-Mitgliedstaat. Einbürgerungen von Türken blieben, trotz rückläufigem Trend, auch weiterhin am häufigsten. Insgesamt haben aber nur 1,2 Prozent der Türken, die potenziell für eine Einbürgerung infrage kamen, auch tatsächlich die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.

Dieses sogenannte ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial bezeichnet den Anteil der Personen, die bereits seit mindestens zehn Jahren in Deutschland leben und die damit in der Regel alle Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen. Im Schnitt lag dieser Anteil für alle Herkunftsstaaten bei 2,5 Prozent. (dts)



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