Roger Waters wehrt sich jetzt juristisch gegen Konzertabsagen in Frankfurt und München

Im Februar hatten die Hessische Landesregierung und der Magistrat der Stadt Frankfurt erklärt, ein für den 28. Mai in der Frankfurter Festhalle geplantes Konzert von Roger Waters absagen zu wollen. Auch in München gibt es Bemühungen, Waters' für den 21. Mai geplantes Konzert in der Olympiahalle zu canceln. Dagegen will der Musiker und Pink-Floyd-Mitbegründer jetzt vorgehen.
Pink Floyd-Musiker Roger Waters ist wegen seiner politischen Äußerungen umstritten.
Pink Floyd-Musiker Roger Waters.Foto: Onni Ojala/Lehtikuva/dpa
Von 16. März 2023

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Als Grund für die Konzertabsagen wird das „anhaltend israelfeindliche Auftreten“ des Künstlers angegeben. Dagegen wehrt sich der 79-Jährige jetzt, auch mit der Erklärung, da „dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird“, teilte das Management des Künstlers mit.

Die Absage der Konzerte sei „verfassungswidrig“ und „ungerechtfertigt“, erklärte das Management weiter. Sie beruhten „auf der falschen Anschuldigung, Roger Waters sei antisemitisch, was er nicht ist“. Der Musiker habe „seine Anwälte angewiesen, sofort alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese ungerechtfertigte Entscheidung aufzuheben und sicherzustellen, dass sein grundlegendes Menschenrecht auf Meinungsfreiheit geschützt wird“, hieß es in einer Erklärung des Managements.

Anwälte wie der Gießener Rechtswissenschaftler Maximilian Roth hatten sich schon im Vorfeld, als sich die Absagen ankündigten, geäußert, dass es keine Handhabe für Konzertverbote gebe und dass es „keinesfalls“ ausreichen würde, Künstlern politische Äußerungen vorzuwerfen.

„Erst wenn die Äußerungen, Haltungen und Symbole Teil der Kunst werden, kann das ein Einschreiten der Behörden legitimieren“, sagte Roth. Stattdessen schlage er als sinnvoll vor, beispielsweise Auflagen für Konzerte zu verteilen, wie das Zeigen von Symbolen zu verbieten (Epoch Times berichtete).

„Verschwörungstheoretiker“ mit riesiger Reichweite

Konkret sollen die Konzerte der „This Is Not a Drill“-Tour auch wegen Waters Äußerungen vor der UN im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gecancelt werden. Wer sich die Mühe gemacht hat, die Rede Waters zum Ukraine-Krieg in New York am 8. Februar anzuhören oder nachzulesen (im Wortlaut hier auf Epoch Times), mag sich vielleicht fragen, wie so ein Friedensaufruf zum Konzertverbot führen kann.

Vorm UN-Sicherheitsrat nutze der Künstler seine Stimme, um an US-Präsident Joe Biden, den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und an die „USA, die NATO, Russland und die EU“ zu appellieren, „jetzt den Kurs zu ändern und heute einem Waffenstillstand in der Ukraine zuzustimmen“.

Schon davor, im September 2022, hatte Roger Waters Selenskyj „extremen Nationalismus“ vorgeworfen und den Westen aufgefordert, keine Waffen mehr an die Ukraine zu liefern.

Waters werden antisemitische Propaganda und judenfeindliche Äußerungen bei Veranstaltungen zum Vorwurf gemacht. Er sei „Antisemit, Verschwörungstheoretiker und Israelhasser“.

(Mit Material von Agenturen)



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