„Rock am Ring“: Festivalunterbrechung wegen Bürokratie-Patzer – Statt falscher Syrer war falsche Schreibweise der Auslöser

Am Nachmittag des 2. Juni 2017 wurde "Rock am Ring" wegen Terror-Gefahr unterbrochen. Doch die beiden angeblich eingeschleusten Syrer wurden lediglich mit nicht korrekter Schreibweise in den Mitarbeiterlisten geführt. Bei einer Verkehrskontrolle fiel das auf ...
Titelbild
Rock am Ring (Symbolbild).Foto: THOMAS FREY/AFP/Getty Images
Von 6. Juni 2017

Offenbar wurde der Terror-Alarm bei „Rock am Ring“ durch eine bürokratische Panne ausgelöst. Laut einer Meldung der „Allgemeinen Zeitung“ aus Mainz habe dieser der Präsident des LKA Rheinland-Pfalz ausgesagt:

Die Namen der Verdächtigen waren falsch geschrieben, wiesen aber eine phonetische (klangliche) Ähnlichkeit mit den realen Schreibweisen auf.“

(Johannes Kunz, LKA-Präsident RLP)

Per Zufall gerieten die beiden Aufbauhelfer eines Frankfurter Subunternehmens in eine Verkehrskontrolle in Koblenz. Dort fielen sie durch ihre „All Area“-Bändchen auf, die ihnen Zutritt zu sicherheitsrelevanten Bereichen des Festivals einräumten. Als dann die Schreibweise der Namen in den Personalien der beiden Syrer nicht mit der auf den der Polizei vorliegenden Mitarbeiterlisten von „Rock am Ring“ übereinstimmten, wurden die Beamten aktiv.

Wegen Verdachts einer terroristischen Gefährdung der Festival-Besucher wurde dieses kurzerhand am Freitagnachmittag geräumt, das Gelände durchsucht.

Die Lage war schon sehr ernst, denn wir konnten konkrete Tatvorbereitungen in Richtung eines Anschlages nicht ausschließen.“

(Kunz, LKA)

Am nächsten Vormittag konnte das Festival im Line up weitermachen. LKA-Chef Kunz forderte jetzt, dass den Behörden „künftig frühzeitig Personaldokumente vorgelegt werden müssen“, wie die „B.Z.“ berichtet.

Rückblick: Falsche Syrer bei „Rock am Ring“?

Der Abbruch des „Rock am Ring“-Festivals am vergangenen Freitag wegen Terror-Alarm zieht weitere Kreise.

Am Freitag, 02.06.2017 kam es aufgrund einer terroristischen Gefährdungslage zur Unterbrechung des Spielbetriebs und Räumung des Festivalgeländes.“

(Pressestelle Polizei)

Rund 90.000 Festivalbesucher wurden auf die Zeltplätze geschickt. Erst am Samstagnachmittag konnte das Konzert weiter gehen.

Schon berichtete die in dem Gebiet erscheinende „Rhein-Zeitung“, dass es sich bei den verdächtigen Männern um Syrer gehandelt habe. Dies sei aus Sicherheitskreisen verlautbart worden.

Ermittlungen in Salafisten-Szene

Doch wie konnten die beiden Syrer als Bühnenarbeiter unter falschem Namen und mit „All Area“-Bändchen Zutritt zum Festivalgelände und zu sicherheitsrelevanten Bereichen erlangen? Das LKA ermittelt im Sumpf der dschihadistisch-salafistischen Szene in Hessen.

Laut der „Augsburger Allgemeine“ berichtet, seien die Männer der Polizei am Donnerstag bei einer Verkehrskontrolle in Koblenz aufgefallen, weil sie Bändchen trugen, mit denen sie uneingeschränkten Zugang zum Festivalgelände gehabt hätten. Die Überprüfung der Männer hatte dann ergeben, dass ihre Namen nicht zu den Personallisten gepasst hätten, die vom Veranstalter zur Sicherheitsüberprüfung an die Behörden weitergegeben wurden.

Man habe dann eine Gefahr nicht mehr ausschließen können.

Bei näherer Betrachtung wurde deutlich, dass die beiden Syrer von einem kurzfristig zur Aushilfe eingesetzten Subunternehmer an den Nürburgring geschickt wurden.

Terrorverdacht

Wie die „AA“ schreibt, hätten die Männer „zur Vorbereitung eines möglichen Attentats keine lange Vorbereitungszeit gehabt“. Es werde momentan gegen drei Männer ermittelt.

Zwar gebe es laut Polizei derzeit keinen konkreten Tatverdacht, jedoch gebe es „deutliche Erkenntnisse im Bereich des islamistisch geprägten Terrorismus“ über zumindest einen der drei Männer aus der Salafisten-Szene Hessens.

Weder die Durchsuchung des Festivalgeländes am Freitagabend und der darauffolgenden Nacht, noch die Wohnungsdurchsuchungen im Zusammenhang mit den Verhaftungen ergaben konkrete Hinweise.

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, wurden die drei vorläufig festgenommenen Männer am Samstagmorgen aber wieder auf freien Fuß gesetzt, da sich der Verdacht nicht erhärtet habe.

Siehe auch:

„Rock am Ring“-Veranstalter verteidigt Klartextrede und fordert klares Bekenntnis von Muslimen gegen Gewalt

„Rock am Ring“-Veranstalter nach Terrorwarnung: „Ich möchte endlich sehen, dass in diesem Land etwas geschieht!“

 

 



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