RKI nimmt neben Infektionszahl Krankheitslast in den Fokus
Das Robert Koch-Institut (RKI) legt seinen Fokus nun auf weitere Kriterien bei der Einschätzung der Corona-Pandemie. Neben der bekannten Sieben-Tage-Inzidenz gerät nun auch die Krankheitslast immer mehr in den Vordergrund. Anlass dafür gibt der eher milde Verlauf von Omikron.
Die meisten Infizierten haben entweder keine oder nur leichte Symptome. Für eine aktuelle, realistische Lagebewertung stehe „nicht die Erfassung aller Infektionen durch SARS-CoV-2, sondern die Entwicklung der Anzahl und Schwere der Erkrankungen im Vordergrund“, wie aus dem RKI-Wochenbericht hervorgeht.
Unvollständige Erfassung von Infizierten
Die Experten dokumentieren seit kurzem Schätzungen zu Patienten mit COVID-19-Krankheitssymptomen verschiedener Schwere. Zudem wird die Häufigkeit von Arztbesuchen registriert: In der vergangenen Woche waren das demnach 280 pro 100.000 Einwohner, eine Woche zuvor waren es laut RKI noch 178 gewesen.
Es heißt vergangene Woche erkrankten „1,3 bis 2,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und 0,6 bis 1,3 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren an COVID-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung.“
Testkapazitäten an der Grenze
Die Test- und Erfassungskapazitäten kommen indes zunehmend an ihre Grenzen. Das stellt unter anderem das Hauptproblem für eine unvollständige Erfassung von Infizierten dar. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI am Donnerstag erstmals mehr als 200.000 neue Corona-Fälle an einem Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz durchbrach die Schwelle von 1000.
Die jetzige Welle schlägt sich bei den Laborkapazitäten immer deutlicher nieder. In der vergangenen Woche waren laut dem Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM), der sich auf Daten von rund 180 Laboren berief, rund 2,4 Millionen PCR-Tests gemacht worden. Jeder dritte Befund sei positiv gewesen. Die Auslastung der Labore lag demnach im bundesweiten Durchschnitt bei 95 Prozent.
Omikron verbreitet sich stark
In den RKI-Meldedaten aus den Bundesländern betrug der Anteil der Omikron-Variante in der vergangenen Woche hierzulande bereits 96 Prozent. Wegen der begrenzten Testkapazitäten sowie weiter stark ansteigender Fallzahlen sei es sinnvoll, PCR-Tests zu Diagnose-Zwecken zu bevorzugen. (dpa/mf)
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