Riexinger: Wagenknecht spielt Klimaschutz gegen soziale Gerechtigkeit aus – Das schadet der Partei
Linken-Chef Bernd Riexinger hat den Vorwurf der Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht zurückgewiesen, die Partei fokussiere sich zu stark auf großstädtische Milieus.
Es schadet uns massiv, wenn aus der Partei heraus die Behauptung aufgestellt wird, wir verträten die Interessen der Ärmeren nicht mehr“, sagte Riexinger den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ vom Mittwoch.
Das Thema soziale Gerechtigkeit ist ein Kernelement linker Politik“, sagte Riexinger den Stuttgarter Blättern. „Aber es ausschließlich in den Vordergrund zu stellen, wäre ein Schritt zurück und nicht erfolgreich.“
Nach dem Wahldesaster in Brandenburg und Sachsen, wo die Linke am Sonntag auf jeweils gut zehn Prozent abgerutscht war, hatte Wagenknecht gesagt, wenn die Partei „Menschen jenseits des hippen Großstadtmilieus erreichen“ wolle, müsse sie „ihre Sicht der Dinge ernst nehmen, statt sie zu belehren, wie sie zu reden und zu denken haben“.
Man dürfe keinesfalls Milieus gegeneinander ausspielen, sagt Riexinger. „Der Fahrradkurier in der Großstadt trägt vielleicht ein schickes Hemd und trinkt Latte macchiato, aber es ist dennoch ein prekär Beschäftigter.“
Rixinger will junge Menschen mit Klimapolitik gewinnen
Im Gegenteil müsse die Linke den begonnenen Weg fortsetzen, neue gesellschaftliche Gruppen für sich zu erschließen. „Dazu gehören junge Klima-Aktivisten genauso wie Beschäftigte in Gesundheitsberufen, der Logistik-Branche oder Verkäufer.“
Es müsse gelingen, auch die Themen anzusprechen, die junge Menschen umtreibt: Klimawandel, sozial-ökologischer Umbau, Digitalisierung.
In der Tat ist Klimapolitik auch ein Streitpunkt. Wagenknecht hatte Zweifel angemeldet, ob ihre Partei die Forderung nach einer CO2-Steuer erheben solle, weil das auch viele Pendler treffen würde.
Riexinger sagte dazu:
Es ist der völlig falsche Weg, Klimaschutz gegen soziale Gerechtigkeit auszuspielen.“ Die Linke habe eher zu spät angefangen, „diese Aspekte in einen linken Entwurf zusammenzubringen“.
(afp)
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