Reizgaspatrone für Söder, Brandsatz für Tönnies: Drohkampagnen von Linksextremisten größer als bekannt
Das Ausmaß einer mutmaßlichen Droh- und Einschüchterungskampagne einer linksextremistischen Gruppe mit dem Namen „Revolutionäre Aktionszellen“ (RAZ) ist einem Medienbericht zufolge womöglich umfangreicher als bereits bekannt.
Wie der „Spiegel“ am Mittwoch schrieb, wurden Umschläge mit Reizgaspatronen unter anderem auch an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) sowie insgesamt 14 Landesinnenminister verschickt. Es geht um mehr als 30 Briefe.
Dazu kommt laut „Spiegel“ noch der Verdacht, dass Mitglieder der Gruppierung Ende August einen Brandsatz an der Zufahrt zum Wohnhaus des Fleischfabrikanten Clemens Tönnies im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh deponiert haben sollen, der aber nicht zündete.
Das Magazin hatte bereits darüber berichtet, dass die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Gruppierung wegen des Verdachts der Bildung einer Terrorvereinigung aufnahm.
Eine Gruppierung dieses Namens war bereits vor etwa zehn Jahren in Erscheinung getreten. Sie bekannte sich damals zu mehreren Brand- und Sprengstoffanschlägen auf Behördengebäude in Berlin, bei denen niemand verletzt wurde.
Außerdem verschickte sie 2011 einen Drohbrief mit Patronen an den damaligen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Die Bundesanwaltschaft hatte in dem Fall 2013 unter anderem bundesweit Wohnungen durchsuchen lassen.
Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf die Ermittler schrieb, ist jedoch noch unklar, ob es die damalige Gruppe inzwischen wieder aktiv wurde und eine sogenannte zweite Generation herausbildete. Alternativ könnte es sich auch um eine neu gegründete militante Gruppierung handeln, die lediglich den Namen verwendet. (afp)
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