Regierungsberaterin für Smartphoneverbot für unter 14-Jährige – Bitkom lehnt ab

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Smartphone-NutzerinFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times15. Februar 2019

Eine im Fachbeirat des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung tätige Internetexpertin hat ein Smartphoneverbot für unter 14-jährige Kinder gefordert. „Wie wir Kinder vor Alkohol oder anderen Drogen schützen, sollten wir sie auch vor den Risiken eines zu frühen Smartphonenutzung schützen“, sagte Julia von Weiler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Freitag. „Solange Smartphones und ihre Apps nicht kindersicher sind, müssten wir sie für Kinder unter 14 Jahren verbieten.“

Von Weiler ist auch Geschäftsführerin des Vereins Innocence in Danger. Sie verwies darauf, dass die Zahl der Grundschüler, die Sexvideos und Nacktbilder von Gleichaltrigen verbreiten, steige. „Täter und Opfer werden immer jünger: Wir reden heute schon über Neun- bis Elfjährige, die pornografische Bilder an oder Selbstbefriedigungsvideos von Gleichaltrigen verbreiten.“

„Mit dem Internetzugang über das Smartphone geben wir den Kindern etwas in die Hand, dessen gigantische Folgen sie überhaupt noch nicht abschätzen können“, sagte von Weiler. Sie forderte deshalb, den Jugendschutz entsprechend auszudehnen.

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, sagte den Zeitungen, eine gesetzliche Altersbeschränkung wäre „möglicherweise eine schnelle und vermeintlich einfache Lösung“. Dies löse aber nicht das Grundproblem des fehlenden Schutzes im Netz.

Rörig sagte, er wolle darüber diskutieren, was sinnvolle Altersgrenzen für die Nutzung von Smartphones seien. Rörig regte zudem einen „digitalen Führerschein“ für Kinder an, der genauso präventiv wirken könne wie Verkehrsunterricht oder Schwimmunterricht.

Der Branchenverband Bitkom lehnte die Forderung nach einem Smartphoneverbot ab. „Wer schwarz-weiß denkt und Handys einfach verbieten will, macht es sich zu einfach“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder dem „Handelsblatt“. Verbote seien keine Antwort auf die Digitalisierung.

Fast 90 Prozent der 13-Jährigen verwendeten heute ein Smartphone, sagte Rohleder weiter. Es gehe darum, wie sie die Geräte nutzten. Deshalb sollten sie lieber frühzeitíg lernen, verantwortungsvoll mit ihren Handys umzugehen. (afp)



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