Regierung plant 2024 zusätzlich 400 Millionen Euro Militärhilfe an Ukraine

Für die militärische Unterstützung der Ukraine will Berlin kurzfristig rund 400 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen. BIs Ende des Jahres werden laut dem Bundesfinanzministeriums noch rund 1,42 Milliarden Euro benötigt.
Erst kürzlich hatte Deutschland der Ukraine das Flugabwehrsystem Iris-T geliefert.
Erst kürzlich hatte Deutschland der Ukraine das Flugabwehrsystem Iris-T geliefert.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times19. September 2024

Trotz schwieriger Haushaltslage will die Bundesregierung der Ukraine in diesem Jahr zusätzlich fast 400 Millionen Euro für Militärhilfe zur Verfügung stellen.

Dies geht aus einem Brief von Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP) an den Haushaltsausschuss des Bundestags vom Donnerstag hervor, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Toncar verweist dabei auf einen durch das Bundesverteidigungsministerium angemeldeten Mehrbedarf und die schwierige Situation der Ukraine im Krieg gegen Russland.

Mehr militärisches Gerät anschaffen

Die Gelder sollten insbesondere zur „Beschaffung militärischer Ausrüstung bei der Rüstungsindustrie“ dienen, schrieb Toncar an den Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, Helge Braun (CDU). Erfolge der russischen Streitkräfte hätten die Lage der Ukraine verschlechtert.

Sie erlitten durch eine gestiegene Überlegenheit Russlands bei Artillerie und durch den Einsatz von Gleitbomben „hohe materielle Verluste“. Es bestehe die „schwerwiegende Gefahr (…), dass die Ukraine ohne signifikant gestiegene Unterstützung in ihrem Verteidigungskampf unterliegt“.

Konkret meldete Toncar deshalb einen Mehrbedarf von bis zu 397,3 Millionen Euro im laufenden Haushalt an und bat den Haushaltsausschuss um Zustimmung.

Die Zusatzmittel müssten laut Verteidigungsministerium „unverzüglich“ zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich noch „überwiegend im Laufe des verbleibenden Jahres 2024 in der Ukraine auf dem Gefechtsfeld auswirken“ könnten, schrieb der parlamentarische Staatssekretär.

Für die Ausstattung der ukrainischen Streitkräfte seien Material und Waffen „hauptsächlich in den Bereichen Schutz- und Spezialausstattung, Durchhaltefähigkeit, Drohnen und Luftverteidigung“ nötig.

Finanzministerium: Bis Jahresende für Ukraine noch rund 1,42 Milliarden Euro benötigt

Vor einem Monat hatte die Bundesregierung ausdrücklich Zweifel zurückgewiesen, sie wolle ihre Ukraine-Hilfen wegen der engen Spielräume im Haushalt zurückfahren. Hintergrund waren Berichte, dass bestimmte Rüstungslieferungen aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt worden seien.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums werden zur Unterstützung der Ukraine bis Jahresende noch rund 1,42 Milliarden Euro benötigt. Das sind 397 Millionen Euro mehr als im Haushalt vorgesehen, weshalb die Zustimmung des Bundestags erforderlich ist.

„Die Vorlage zeigt, wir halten unser Wort“, sagte der FDP-Haushaltspolitiker Karsten Klein der Nachrichtenagentur AFP zu den nun geplanten zusätzlichen Ausgaben noch in diesem Jahr. „Die Ukraine kann sich auf die Unterstützung Deutschlands verlassen.“ Die Ukraine benötige „dringend weiteres militärisches Material und militärische Ausrüstung, um ihre Freiheit und unsere Werte zu verteidigen.“ (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion