Regierung hilft: Milliarden für Gazprom Germania

Ist die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet? Gazprom reduziert die Gaslieferungen - daraufhin kündigt die Bundesregierung an, Gazprom Germania mit einem Milliardenbetrag zu stützen.
Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1.
Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1.Foto: Stefan Sauer/dpa
Epoch Times14. Juni 2022

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Die Bundesregierung will das Gasunternehmen Gazprom Germania mit einem Milliardenbetrag stützen, um eine Pleite zu verhindern. Damit solle die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden, teilte die Bundesregierung am Dienstag in Berlin mit.

Die Bundesregierung sieht die Versorgungssicherheit bei Gas nach eigenen Angaben dennoch als gewährleistet an. „Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Siemens Energy kündigte eine Mitteilung für den späten Nachmittag an.

Gazprom drosselt Gaslieferungen

Der russische Energieriese Gazprom verringert die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream nach Deutschland um 40 Prozent. Grund seien Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens, teilte der Staatskonzern am Dienstag mit. Ein Gasverdichteraggregat sei nicht rechtzeitig aus der Reparatur zurückgekommen. Deshalb könnten täglich nur noch bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas durch die Pipeline gepumpt werden – rund 60 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen.

Der Bundesnetzagentur zufolge fallen die Liefermengen über Nord Stream bereits seit einigen Tagen. Allerdings heißt es in ihrem Tagesbericht auch: „Die rückläufigen Flüsse aus Nord Stream 1 folgen Marktgeschehen und Händlerverhalten. Der Rückgang folgt auch den ausbleibenden Gasmengen in Folge des Lieferstopps gegenüber den Niederlanden und Dänemark.“ Die Behörde kündigte an, im Laufe des Tages eine aktualisierte Lagebewertung zu veröffentlichen.

Nord Stream 1

Für Deutschland ist Nord Stream 1 die Hauptversorgungsleitung mit russischem Gas. Zuvor war schon die Leitung Jamal-Europa nicht mehr befüllt worden. Reduziert ist auch die Durchleitung von russischem Gas durch die Ukraine, die deutlich unter Plan liegt. Bereits durch die bisherigen Einschränkungen hatten sich die Energiepreise erhöht, weil insgesamt weniger Gas von Russland nach Europa fließt. Die fertige Gaspipeline Nord Stream 2 ist bisher nicht in Betrieb genommen worden.

Die russische Führung hat stets betont, ein verlässlicher Gaslieferant zu sein. Dennoch gibt es Befürchtungen im Westen, dass Gazprom zum Beispiel im Streit über Zahlungsmodalitäten den Hahn zudreht. Eigentlich sollen die Gasspeicher in Deutschland schnell gefüllt werden, um im Winter bei einem Ausbleiben der Lieferungen genügend Gas zu haben.

Im Moment sind die Speicher zu etwa 55 Prozent gefüllt. Die Bundesregierung hofft zudem, schnell Terminals an der Nordsee in Betrieb nehmen zu können, damit Flüssiggas per Schiff angeliefert werden kann. (dpa/mf)



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