Realkrimi in China: Verfolgte Herzen

Titelbild
Buchcover "Verfolgte Herzen" - ein Realkrimi. Detlef Alsbach, VVB Laufersweiler Verlag
Von 12. Juli 2013

 

Eiseskälte überfährt mich, greift nach meinem Herzen. Und es bleibt die Frage: War das jetzt ein guter Krimi? Oder doch eher geschmacklos, sadistisch und völlig daneben? Kann das wahr sein, denn der Autor, Detlef Alsbach, nennt sein Buch „Real-Krimi“, oder darf es gar nicht wahr sein, weil diese „Wahrheit“ so unerträglich ist? Ein bisschen Recherche hilft da sicher weiter.

Recherche! Genau das ist es, was den Erfolg dieses Buches ausmacht. Der Leser wird mit der unsäglichen Situation der Menschen in China konfrontiert, einem Leben und Denken, so vergiftet und korrupt, wie wir es uns im Westen gar nicht vorstellen können, und so gleichgültig und brutal gegenüber dem Einzelnen, dem Leben und der persönlichen Würde, dass auch ein Vergleich mit unserem Mittelalter hinkt – und zwar auf beiden Füßen.

Das Buch reißt einen aus den „Alle-Menschen-sind-gleich“-Träumereien der westlichen Demokratien und zeigt auf, dass unser Vorstellungsvermögen, wenn es um China geht, bisher nicht ausreicht. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, warum man, zumindest in Deutschland, bisher nur so wenig über jenes China liest, in dem ein Milliardenvolk durch Angst seit Jahrzehnten umerzogen wird zu Denunzianten, zu Wegsehern und Ja-Sagern. Von Kind an vergiftet durch Parolen der KP und durch die Angst der Eltern, ja nicht abzuweichen oder aufzufallen, werden diese Opfer dann zu Tätern ohne eine Chance auf eigenes Denken und Handeln je gehabt zu haben. Ein perfides perverses System, für das der Begriff „Menschenrechte“ nur eine Idiotie des Westens ist, da „Rechte“ nur der hat, der sie durchsetzen kann und „Menschen“ nur ein Begriff ist für das Eigentum der Partei, lebendiges Fleisch, das je nach Bedarf eingesetzt werden kann zum finanziellen Gewinn von Partei-Mitgliedern oder für perversen Lustgewinn. Unvorstellbar für uns, oder? Das sprengt die Grenzen unseres humanistisch geprägten Verstands!

Die Geschichte

Mühsam gestaltet sich der Krimi-Anfang, der die wichtigsten Protagonisten vorstellt. Paul verliebt sich in Liu, eine Deutsche mit chinesischem Migrationshintergrund. Liu ist eine Witwe mit Kind, Cha. Ihr Mann war in China verschollen und für tot erklärt worden. Vermutlich wurde er Opfer des Büro 610 – im Buch heißt es 911 -, das wie einst die SS über der Verfassung und über dem Gesetz steht und eigens für die Vernichtung von Falun Gong, einer chinesischen Kultivierungsschule, eingerichtet wurde – ganz einfach nur deshalb, weil die Falun Gong-Anhänger sich ausschließlich nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz richten und dadurch für das perverse KP-Regime zur „Bedrohung“ werden. Wer nach solchen Prinzipien lebt, der ist eben nicht mehr in dem vom System gewünschten Ausmaß erpressbar.

Paul, Liu und Cha reisen nach China. Paul entdeckt bei seiner dortigen beruflichen Aufgabe unglaubliche Zustände bei der Produktion hochwertiger Markenartikel für den deutschen Markt. Aber ausgerechnet von diesen Leuten erhält er Hilfe, um seine mittlerweile verschwundene Frau Liu und ihren Sohn Cha wiederzufinden. Liu wollte die Eltern ihres verstorbenen Mannes besuchen, mehr über dessen ominösen Tod herausfinden und Cha seinen Großeltern vorstellen. Aber selbst einfachste Fragen können in China lebensgefährlich sein, das müssen Liu und Paul erst noch lernen.

Lesen Sie weiter Seite 2 – wie die Geschichte weitergeht und über die Konsequenzen

Hier geht’s zur Leseprobe von „Verfolgte Herzen“ – ein Realkrimi, von Detlef Alsbach

[–]

Paul schafft es, mit Hilfe der Deutschen Botschaft seine Frau und das Kind wohlbehalten in einen Flieger nach Deutschland zu setzen. Neugierig geworden will auch er jetzt mehr wissen und geht auf die Suche nach einer ebenfalls verschollenen jungen Frau. Aber er wird dabei mehr erfahren, als er jemals hätte wissen wollen. „Die Erfahrungen haben trotzdem ihren Preis: Ihre Unbefangenheit. Sie werden mit ihrer Unbefangenheit bezahlen.“ Das sagt der kluge Herr Won zu Paul, einer aus einer Kette von Helfern, die sich dem Deutschen auftut, weil er in China mit geringerem Risiko einiges tun kann, wofür Chinesen sterben, in Arbeitslager oder Gefängnissen gefoltert und ihrer Würde beraubt werden.

Parallel zu der Geschichte von Paul wird die Geschichte einer jungen Chinesin, Xiu, erzählt. Xiu ist aufrecht, mutig und erst einmal erfolgreich, ausgestattet mit allen Eigenschaften, die man sich bei einem Menschen der westlichen Gesellschaft wünscht. Doch in China sind es gerade diese Eigenschaften, die in jenem korrupten, unmenschlichen System der Angst und Denunziation die absurde Maschinerie der Verfolgung und Vernichtung  auslösen. Man braucht nicht zu erwähnen, dass Xiu Falun Gong praktiziert, bereits die ihr zugesprochenen Eigenschaften weisen darauf hin.

„Ruiniert ihren Ruf, zerstört sie finanziell, vernichtet sie körperlich.“ Das war die Strategie, die der ehemalige Parteichef Jiang Zemin bei der Gründung des Büros 610911 vorgab. Und genau so entwickelt sich die Geschichte von Xiu. Zuerst wird sie fälschlich beschuldigt, dann verliert sie ihre Arbeit und damit die Wohnung. Dann wird sie vom Büro 610911 verhaftet, gefoltert und erniedrigt und in einem Schauprozess zum Tode verurteilt.

Der Autor nimmt sich Zeit, die gut recherchierten Zustände in chinesischen Gefängnissen und Arbeitslagern minutiös zu schildern. Auch bei den Schilderungen der unmenschlichen Folterungen und Massenvergewaltigungen wünschte man sich als Leser eher weniger Information, erliegt aber gleichzeitig der Faszination der Geschichte, dem Wunsch, zu erfahren, wie es ausgeht – dass es doch gut ausgeht – und dass es bitte, bitte doch nur Fiktion sein möge.

Doch dieser Krimi lässt es nicht zu, mit einem genüsslichen Gruseln im Sessel auf den nächsten Schauer zu warten. Die Geschichte von Xiu entwickelt sich konsequent entlang der Fakten zu einem erschütternden Finale, in welchem ihr eigener Onkel – wahnsinnig geworden, rachsüchtig und verbittert – ihr nicht nur auf unendlich grausame Weise das Leben nimmt, sondern ihr bei wachem Bewusstsein zuvor die Nieren, die Leber und Bauchspeicheldrüse für Transplantationen entfernt, und zum furiosen Ende ihr Herz herausschneidet und in den Müll wirft.

Die Konsequenz

Kein einfacher Stoff – dieser Realkrimi. Auch wer bisher hart im Nehmen war, bleibt bei dieser Geschichte nicht unberührt. Auch wenn der Schreibstil des Autors eingangs und zwischendurch immer mal holprig ist und Fragen aufwirft und auch die kreative Rechtschreibung einiges an Schmunzeln hervorrufen wird: Diese Geschichte ist fesselnd und hat spätestens ab Seite 30 eine intensive Sogwirkung, die einen das Buch nicht mehr weglegen lässt.

Sicherlich wird ein mancher Leser realisieren, dass Eigen-Recherche hier weiterhelfen kann, das beschriebene Geschehen in China als Teil der Wahrheit zu begreifen. Es gibt viele offizielle Quellen, die sich auch speziell mit der Verfolgung von Falun Gong befassen. Auch der US-Senat, das EU-Parlament und viele einzelne Länder-Parlamente und Regierungen haben sich für eine Beendigung dieser absurden Situation in China ausgesprochen. Und gerade das ist der chinesischen KP ein Dorn im Auge: Falun Gong gibt es inzwischen weltweit und es wird in vielen Ländern hochgeschätzt.

Hier geht’s zur Leseprobe von „Verfolgte Herzen“ – ein Realkrimi, von Detlef Alsbach

Quellen für Recherche:

verfolgte-herzen.de/

BLUTIGE ERNTE Revidierter und erweiterter Bericht … – Epoch Times

Ausgeweidet-wie-die-Huehner.html

China: Arzt gibt den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden zu

Große Versammlung von Falun Gong-Praktizierenden vor UN …

Dreizehn Jahre zivilen Ungehorsams von Falun Gong verändern …

Wie Falun Gong in der Führung Chinas verbreitet und dann

Anhörung im US-Kongress zum Thema Verfolgung von Falun Gong

Kanada: „State Organs“ toppt Bestsellerliste in Winnipeg – Epoch

neun-kommentare-ueber-die-kommunistische-partei.html

Falun Gong – Epoch Times

www.faluninfo.de

swastika-info.com/

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion