Razzia bei muslimischem Verein in Braunschweig und Berlin – Vereinstätigkeit verboten

Das niedersächsische Innenministerium geht gegen einen muslimischen Verein vor. Durchsuchungen gibt es nicht nur in Braunschweig.
Die Polizei durchsuchte insgesamt acht Objekte.
Die Polizei durchsuchte insgesamt acht Objekte.Foto: Silas Stein/dpa
Epoch Times12. Juni 2024

Das niedersächsische Innenministerium hat einen islamistischen Verein aus Braunschweig verboten. Betroffen ist der Verein Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft e. V. (DMG), wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Jede Fortführung der Vereinstätigkeit wurde verboten.

Insgesamt wurden acht Objekte in Niedersachsen und Berlin durchsucht, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums sagte. In Berlin ging es  zunächst um zwei private Wohnungen. Es handelt sich um Maßnahmen zur Umsetzung des Vereinsverbots. „Dieses Verbot untersagt jede Fortführung der Vereinsaktivität durch die bisherigen Mitglieder und jede Aktivität Dritter zugunsten des verbotenen Vereins.“

Weitere Angaben wollte er mit Verweis auf die laufenden Durchsuchungen nicht machen. Über die Razzia hatten zunächst der Norddeutsche Rundfunk und der „Spiegel“ berichtet. Im Laufe des Tages soll es weitere Informationen zur Razzia und dem Vereinsverbot geben.

Verein als Anlaufpunkt für salafistische Prediger

In einer Mitteilung zum Verfassungsschutzbericht hatte das niedersächsische Innenministerium im Juni 2023 mitgeteilt, dass die Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft in Braunschweig ein bundesweiter Anlaufpunkt salafistischer Prediger geworden sei.

„Wöchentlich werden die Auftritte dieser bundesweit bekannten salafistischen Prediger zudem über die vielfältigen Online-Kanäle der DMG Braunschweig einer großen Zahl an Zuschauenden zugänglich gemacht“, hieß es. Der Verein habe seine Internetpräsenzen massiv ausgebaut. Das Angebot reiche von YouTube über TikTok bis zu Spotify und Telegram.

Dem Innenministerium zufolge hatte im Mai 2023 allein der YouTube-Kanal der DMG Braunschweig rund 70 000 Abonnenten. „Die Gefahr der Selbstradikalisierung insbesondere vor dem Hintergrund der digitalen Möglichkeiten zur Information und Kommunikation ist und bleibt hoch“, hieß es damals.

Der Verein selbst wirbt auf seiner Internetseite mit zahlreichen Angeboten auch für Kinder und Jugendliche. Darunter sind Korancamps, Kinder-Camps, Jugendkonferenzen und Studienzirkel. (dpa/red)



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