Raus aus der Kohle – rein in die Armut: Großstädte in NRW werden zu Hartz-IV-Kolonien
Die Bertelsmann-Stiftung hat sich mit der Entwicklung von Armut in deutschen Städten und Gemeinden befasst.
Ihren Erhebungen zufolge sei der Anteil an Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, in Teilen Deutschlands innerhalb der letzten zehn Jahre weiter gestiegen.
Während deutschlandweit 10,1 Prozent der Bevölkerung auf Sozialhilfe angewiesen ist, sind es in den Großstädten noch deutlich mehr.
Im Jahr 2016, aus dem die jüngsten Daten stammen, auf die man vonseiten der Forscher zurückgreifen konnte, lag der Anteil der Armen in Großstädten bei 14 Prozent.
Westdeutsche Großstädte, die bereits zuvor arm waren, haben sich seit Mitte der 2000er Jahre weiter verschlechtert oder sogar in einen regelrechten Teufelskreis des Abstiegs hineingeraten.
Im Gespräch mit der „Welt“ fordert der Präsident des Deutschen Städtetags, Markus Lewe, eine deutliche Ausweitung der Mittel für die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.
„Der Anteil von Menschen, die Sozialleistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten (Hartz IV), ist in den kreisfreien Städten und Stadtstaaten etwa doppelt so hoch wie in den Landkreisen“, gibt Lewe zu bedenken.“
Berlin habe mehr SGB-II-Bezieher als ganz Bayern.
Von den zehn Städten mit dem höchsten Anteil an Hartz-IV-Empfängern liegen acht im Bundesland NRW, von den ersten 18 sind es 13.
An der Spitze liegt Gelsenkirchen, wo sich der Prozentsatz an Sozialhilfeempfängern von 21 im Jahr 2007 auf 26 gesteigert hat.
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