„Rassismus ist keine Meinung“: Claudia Roth rät Boris Palmer zu Grünen-Austritt
Die Bundestagsvizepräsidentin und frühere Grünen-Chefin Claudia Roth hat Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer nahegelegt, die Grünen zu verlassen. „Ich glaube, er hat sich Lichtjahre von den Grünen und vielen ihrer Grundüberzeugungen entfernt“, sagte Roth der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch. „Niemand wird ihn davon abhalten, sich einen Ort zu suchen, an dem er sich politisch wohler fühlt.“
Der Grünen-Politiker Palmer war in der Vergangenheit wiederholt mit Äußerungen in seiner Partei angeeckt. Aktuell sorgt seine Kritik an einem Werbespot der Deutschen Bahn für Empörung, der Menschen unterschiedlicher Hautfarbe zeigt. Palmer hatte dies als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnet.
Das ist eindeutig Rassismus
Roth sagte dazu nun der „Augsburger Allgemeinen“: „So leid es mir tut: Das ist eindeutig rassistisch – und Rassismus ist keine Meinung, sondern Rassismus.“ Die Bundestagsvizepräsidentin warf Palmer „narzisstische Egomanie“ vor und wertete sein Vorgehen als brandgefährlich. „Wir reden so viel über Populisten und Spaltungsversuche, über Alltagsrassismus und Diskriminierung in Europa, all das befördert Boris Palmer“, kritisierte Roth weiter.
Zuvor hatten bereits andere Grünen-Politiker einen Parteiausschluss Palmers gefordert. Dagegen bot Berlins AfD-Chef Georg Pazderski Palmer eine politische Zusammenarbeit an und lobte dessen kritische Äußerungen auch zur Flüchtlingspolitik. (afp)
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