Ramelow sieht „Paradoxie“ und versteht gute BSW-Umfragewerte nicht
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat mit Unverständnis auf die jüngste Sonntagsfrage reagiert, wonach das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Thüringen aus dem Stand 21 Prozent der Stimmen bekommen würde – und das trotz einer grundsätzlich hohen Zufriedenheit der Wähler mit seiner Arbeit als Ministerpräsident. Das sei eine „Paradoxie“, die nur mit Emotionen zu tun habe, nicht aber mit Realpolitik, sagte er dem Fernsehsender „Welt“.
„Das besondere Phänomen heißt Bündnis Sahra Wagenknecht, eine aus der Linken entstandene neue Partei, die aber auf einmal zu einer Säulenheiligen wird.“ Der Person Sahra Wagenknecht selbst kommt aus Ramelows Sicht eine völlig von der Realität losgelöste Rolle zu. „Sie kandidiert überhaupt nicht. Zur Europawahl stand sie in Ostdeutschland überhaupt nicht auf den Wahllisten. Sie hat nicht kandidiert, und trotzdem ist sie mit 15 Prozent gevotet worden. Und jetzt, bei den Umfragen in Thüringen, ist es so, dass auf einmal das Bündnis Sahra Wagenknecht in Thüringen bei 21 Prozent liegt, obwohl sie in Thüringen gar nicht kandidiert.“
Das heißt, er habe enorme Zuwächse, auch positive Zuwächse in der Beliebtheit als Politiker in Thüringen und seine eigene Partei zerreibe es gerade. „Das ist eine Paradoxie, bei der ich das Gefühl habe, dass man eine Emotion wählt (…).“
Infratest: AfD in Thüringen vor CDU und BSW
Wenige Monate vor der Landtagswahl in Thüringen liegt die AfD laut einer Umfrage von Infratest vorn.
In der Erhebung, die im Auftrag des MDR erstellt wurde, kommt die Partei von Spitzenkandidat Björn Höcke auf 28 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als bei der letzten Umfrage im März 2024.
Die CDU legt unterdessen drei Punkte zu und kommt auf 23 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sich sogar um sechs Prozentpunkte auf 21 Prozent verbessert.
Linke verliert 5 Prozentpunkte
Die Linke erreicht nur noch elf Prozent (-5) und die SPD kommt auf sieben Prozent (-2). Nicht mehr im Landesparlament vertreten wären die Grünen mit vier Prozent (-1) und die FDP mit unter drei Prozent.
Für den sogenannten „Thüringentrend“ befragte Infratest zwischen dem 13. und 16. Juni 1.172 Thüringer. Die Erhebung fand telefonisch (687) und online (485) statt.
Die nächste Landtagswahl in Thüringen findet am 1. September 2024 statt. Thüringen hat 88 Landtagssitze, die nach den Grundsätzen einer mit der Personenwahl verbundenen Verhältniswahl besetzt werden. Es gilt eine 5 Prozent-Hürde (Sperrklausel) für den Einzug ins Parlament. (dts/er)
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