Ramelow lässt Personal in Erfurter Staatskanzlei unverändert
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linkspartei hat im Amtszimmer seiner Vorgänger nichts geändert und auch das Personal zu belassen, wie es war. „Ich habe alles so gelassen, wie es ist“, sagte der erste Landeschef in Thüringen, der nicht von der CDU gestellt wird, dem Sender hr1. „Es ist sogar noch die Sitzgarnitur von Dr. Bernhard Vogel da und sein Aschenbecher, auf den achte ich ganz besonders. Der Geruch ist zum Glück aus den Tapeten raus“, so Ramelow weiter.
Auch personell habe sich nach seinem Einzug wenig geändert: „Kein Einziger wollte aus der Staatskanzlei weg!“ Er arbeite gut mit dem Team zusammen, das „Frau Lieberknecht, vorher Herrn Althaus und davor Herrn Dr. Vogel gedient“ habe. Zur früheren DDR hat der in Niedersachsen aufgewachsene Ramelow ein kritisches Verhältnis. Wenn er dort zu Besuch gewesen sei, habe er manchmal gedacht: „Ich bin auf einem fernen Planeten.“ Es sei „gut“, dass „dieses System untergegangen ist. Für mich war die Grenze immer seltsam“. Als gläubiger Christ sei er nach der Wende in der PDS „sehr akzeptiert“ gewesen. Ramelow betont in hr1 seine prominente kirchliche Abstammung: „Der Stadtpfarrer Fresenius von Frankfurt, der Goethe getauft hat, das ist mein direkter Vorfahre.“ In Stilfragen gehe es zu Hause streng zu: „Irgendwann hat meine heutige Frau entschieden: Deine komische Tolle an der Stirn kommt weg, dein dicker Ring am Finger kommt weg, und dein Brilli kommt weg.“ Er habe sie als damalige Vorsitzende der PDS Frankfurt kennengelernt: „Sie hatte eine Hartz-IV-Demonstration organisiert und mich als Redner eingeladen.“ Insofern habe Hartz IV „ja auch was Gutes, daher rührt unsere Beziehung. Ohne Hartz IV hätten wir uns nicht getroffen“.
(dts Nachrichtenagentur)
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