Prozess um Silvester-Mord an elf Jahre alter Janina aus Franken beginnt

Angeklagt ist ein zur Tatzeit 53 Jahre alter Mann. Er soll in der vergangenen Silvesternacht im fränkischen Unterschleichach mit einem wahllos abgegebenen Schuss das aus einem Nachbarort stammende Kind getötet haben.
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Der Tatort im fränkischen Unterschleichach: Eine Elfjährige wurde hier in der Silvesternacht durch einen Schuss getötet.Foto: Herse /dpa / dpa
Epoch Times7. Dezember 2016

Vor dem Landgericht Bamberg beginnt am Mittwoch (9.00 Uhr) der Prozess um den Silvester-Mord an der elf Jahre alten Janina.

Angeklagt ist ein zur Tatzeit 53 Jahre alter Mann. Er soll in der vergangenen Silvesternacht im fränkischen Unterschleichach mit einem wahllos abgegebenen Schuss das aus einem Nachbarort stammende Kind getötet haben.

In der heiteren Stimmung der Silvesternacht war das Mädchen leblos zusammengebrochen. Der Mann hatte vermutlich aus Frust über sein Leben der Partylaune zum Jahreswechsel ein Ende setzen wollen.

In der lediglich eine Seite langen Anklage schildert die Staatsanwaltschaft, wie die große Lebensfreude junger Menschen und der tiefe Frust des Angeklagten in einem tödlichen Moment aufeinander stießen.

Da war auf der einen Seite Janina, die den Silvesterabend alleine ohne die Eltern bei ihrer Freundin in dem 400-Einwohner-Dorf Unterschleichach verbringen durfte. Das von ihrer Mutter in Interviews als „Sonnenschein“ bezeichnete Mädchen feierte wie zum Jahreswechsel typisch mit mehreren Menschen draußen, bei Feuerwerk und Böllerwürfen.

Auf der anderen Seite war da der bei den Justizbehörden als Kraftfahrer arbeitende Roland E., der denselben Silvesterabend alleine in seinem Haus verbrachte. Laut Anklage war er frustriert aufgrund der Trennung von seinem Sohn, der seit mehreren Jahren bei seiner früheren Lebensgefährtin lebte.

Den Jahreswechsel verschlief E. auf seinem Sofa. Um ein Uhr in der Nacht sei er dann durch Böllerwürfe und feiernde Menschen auf der Straße wach geworden. Aus dem Keller seines Hauses soll er einen Kleinkaliberrevolver geholt haben, in den Garten seines Anwesens gegangen sein und von dort wahllos drei oder vier Mal auf die Feiernden geschossen haben. Eine der Kugeln traf Janina durch den Hinterkopf ins Gehirn – sie starb noch am Neujahrsmorgen im Krankenhaus.

Der Fall sorgte damals in ganz Deutschland für Entsetzen. Weil zunächst keinerlei Motiv zu erkennen war, zogen sich die Ermittlungen bis zur Festnahme des Verdächtigen fast zwei Wochen. Ermittelt wurde dieser schließlich, nachdem alle Waffenbesitzer im Ort geprüft wurden. (afp)



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