Proteste gegen Neonazi-Marsch in Dresden

In Dresden protestieren Hunderte auf den Straßen, um einen Neonazi-Aufmarsch zum Kriegsgedenken zu verhindern. Die Polizei ist mit Pferden, Hubschrauber und Hundertschaften im Einsatz.
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Gegendemonstranten ziehen mit einem Banner durch Dresden.Foto: Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times15. Februar 2020

Hunderte Menschen haben in Dresden gegen eine Kundgebung von Rechtsextremen demonstriert. Die Polizei ist in der sächsischen Landeshauptstadt mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die Gegenproteste sowie den geplanten Neonazi-Aufmarsch in der Innenstadt abzusichern.

Bisher sei alles friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag. Es gebe Unterstützung von der Bundespolizei und von Kollegen unter anderem aus Thüringen, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein. Auch berittene Polizei sowie Hubschrauber waren im Einsatz. Genaue Einsatzzahlen nannte die Polizei nicht.

Ziel sei es, ein Aufeinandertreffen beider Gruppen zu verhindern. Am frühen Nachmittag trafen die beiden von dem linken „Aktionsbündnis 13. Februar 2020“ organisierten Protestzüge in der Nähe des Rathauses ein. Gegenüber, an einem Skate-Park, beide Parteien getrennt durch Absperrgitter, hatten sich nach Angaben eines dpa-Reporters mehrere Hundert Neonazis für ihre Kundgebung und einen später geplanten „Trauermarsch“ versammelt. Gegen die zum 75. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg angereisten Rechten machten nach Schätzungen des dpa-Reportes gut 2000 Gegner mobil.

Bereits am Vormittag hatten sich Hunderte Menschen im Alaunpark im Szeneviertel Neustadt sowie am Hauptbahnhof versammelt, um Richtung Innenstadt zu ziehen. Unter dem Motto „Nazis stören“ protestierten verschiedene Initiativen und Parteien mit lauter Musik, Trommeln und Sprechchören. Für den Nachmittag hatte auch die Arbeitsgemeinschaft „13. Februar“, die das städtische Gedenken an die Zerstörung Dresdens koordiniert, zu einer Kundgebung auf dem Neumarkt aufgerufen.

Dresden war vor 75 Jahren am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben stark zerstört worden – zehntausende Menschen starben. Immer wieder wird das historische Datum von Rechten missbraucht. Seit 2012 überwiegt allerdings das bürgerliche Gedenken unter anderem mit einer Menschenkette. (dpa/so)

Oliver Killig

Sebastian Willnow

Sebastian Willnow

Oliver Killig



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