Prominente Bewerber für CDU-Vorsitz treffen Freitag erstmals direkt aufeinander
Einen Monat vor dem CDU-Parteitag treffen die drei aussichtsreichsten Bewerber um den Parteivorsitz am Freitag erstmals direkt aufeinander.
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz sind beim Vorstand der Frauen-Union zu Gast, wie eine Sprecherin der Frauen-Union am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Mitte November sollen die acht Regionalkonferenzen beginnen, bei denen sich die drei Politiker den Fragen der Basis stellen.
Zunächst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland über die Einladung der Frauen-Union an die drei prominenten Bewerber berichtet. Sowohl die Frauen-Union als auch ihr saarländischer Landesverband haben Kramp-Karrenbauer für die Nachfolge Angela Merkels als CDU-Vorsitzende nominiert.
Die mit Spannung erwartete Wahl findet beim Hamburger Parteitag am 7. und 8. Dezember statt. Merkel hatte nach der Hessen-Wahl, bei der die CDU schwere Stimmeinbußen hinnehmen musste, nach 18 Jahren auf eine erneute Kandidatur als CDU-Chefin verzichtet. Sie will aber bis zum Ende der Legislaturperiode Bundeskanzlerin bleiben.
Während für die Regionalkonferenzen noch kein genauer Zeitplan bekannt ist, steht ein weiterer Termin für die drei Konkurrenten bereits fest: Am 19. November stellen sich Kramp-Karrenbauer, Spahn und Merz in der Vorstandssitzung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU/CSU vor, wie ein Sprecher AFP sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der „Rheinischen Post“.
Am Donnerstag kam Merz zudem mit einer Reihe jüngerer Unionsabgeordneten außerhalb des Bundestages zusammen, wie die „Welt“ berichtete. Demnach stellte er sich bei einem Treffen der sogenannten Gruppe 17 in der Stiftung Familienunternehmen in Berlin vor. Zu der Gruppe gehören Unionsabgeordnete, die erst seit dem vergangenen Jahr im Bundestag sitzen.
Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Merz wurde am Mittwoch vom Kreisverband der CDU im hessischen Fulda nominiert. Damit gibt es bis jetzt zwei offizielle Kandidaten, die Nominierung Spahns gilt als sicher. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Bewerber, denen wenig Chancen eingeräumt werden.
Einer Umfrage zufolge können sich die Deutschen von den drei prominenten Anwärtern am ehesten Merz als guten Kanzler vorstellen. 36 Prozent der Deutschen glauben, dass er ein erfolgreicher Regierungschef wäre, wie aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) hervorgeht.
33 Prozent der Befragten sagen dies über Kramp-Karrenbauer. Bei Spahn sind es lediglich 17 Prozent. Unter den Anhängern von CDU und CSU liegt Kramp-Karrenbauer mit 52 Prozent vorne. Merz folgt mit 50 Prozent, Spahn mit lediglich 21 Prozent.
(afp)
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