Pro-Diesel-Demo in München: „Jetzt passiert langsam was!“
Rund einhundert Menschen hatten sich am frühen Samstagnachmittag an einer Luftmess-Station in München versammelt, um gegen Diesel-Fahrverbote zu demonstrieren. Die Stickoxid-Belastung hat einem Medienbericht zufolge 2018 in mindestens 23 deutschen Städten – darunter München, Köln und Hamburg – oberhalb des EU-Grenzwerts gelegen.
Die zweithöchste Belastung soll es unter Berufung auf eine Übersicht des Umweltbundesamts in München gegeben haben.
Bayern ist schon seit einem Urteil vom Februar 2017 gerichtlich dazu verpflichtet, in der Landeshauptstadt ein Fahrverbot für einzelne Straßenzüge einzuführen. Doch die Regierung setzt das Urteil nicht um, auch auf die Verhängung von Zwangsgeldern hin nicht.
„In dem ein oder anderen Politikerkopf setzt sich das langsam durch“, erklärte Demo-Organisator Michael Haberland gegenüber Reuters TV.
„Jetzt passiert langsam was. Es kommt Bewegung in die Sache, das ist gut.“ Haberland ist Präsident der Organisation „Mobil in Deutschland e.V.“. Laut dem Automobilclub handelt es sich um die erste offizielle Demonstration gegen Fahrverbote in der bayerischen Landeshauptstadt.
Haberland glaubt, die drohenden Fahrverbote fußen auf willkürlich festgelegten und wissenschaftlich stark umstrittenen Grenzwerten, sowie auf falsch aufgestellten Luftmessstationen, die oft viel zu dicht an der Straße, Kreuzung oder Ampel platziert würden. In München wären von den Messergebnissen der Luftmessstation an der Sonnenstraße rund 250.000 Dieselbesitzer betroffen, so Haberland. (reuters)