Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland: AfD „demaskiert sich“
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat sich gegen die Behauptung der AfD verwahrt, sie sei „die einzige Partei, die sich für die Rechte und Sicherheit von Juden in Deutschland engagiert“. Diese Behauptung stimme nicht, sagte Schuster der RTL/n-tv-Redaktion. „Wenn es soweit wäre, dass ich beim Schutz jüdischen Lebens auf die AfD angewiesen wäre, dann gute Nacht. Dann wäre es ganz schlimm bestellt.“
Eine Partei, „die den Nationalsozialismus mit einem Vogelschiss vergleicht, die von einer notwendigen Kehrtwende der Erinnerungskultur um 180 Grad spricht, die vom Holocaust-Mahnmal in Berlin als `Mahnmal der Schande` spricht, die demaskiert sich“, sagte Schuster im RTL/n-tv-„Frühstart“. Damit werde ganz klar, „welches Gedankengut hier weitergetragen werden soll“.
Die Gruppierung „Juden in der AfD“ sei nichts anderes als ein „Feigenblatt“, so der Zentralratspräsident. Jüdische Menschen hätten zwar genauso ihre Überlegungen und Gedanken im politischen Spektrum, doch „dass es auch Menschen gibt, die meinen, einer solchen Partei ihre Stimme geben zu müssen bzw. sich auch aktiv in einer solchen Partei zu zeigen, ist für mich unverständlich“, sagte Schuster.
AfD politisch isolieren
Der Zentralrat der Juden hatte bereits im Vorfeld der Landtagswahlen in Ostdeutschland dazu aufgerufen, die AfD politisch zu isolieren.
Schuster sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, die Koalition einer Partei mit der AfD wäre ein „fatales Signal“. Er hoffe sehr, dass sich die Parteien ihrer Verantwortung bewusst seien und nicht jeder nur auf die eigenen Vorteile schaue.
„Es geht darum, sich von Positionen der AfD ganz deutlich zu distanzieren und die AfD politisch zu isolieren“, sagte Schuster.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts die größte Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland und deren politische Vertretung. (dts/afp/nmc)
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