Präsident des Deutschen Lehrerverbands: Mehr Sicherheit für deutsche Schulen

Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands und Direktor am Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf kritisiert den Modernisierungsstau an deutschen Schulen in Punkto Sicherheit. Bei der Sicherheit für die jüngsten Schüler gebe es noch sehr viel Luft nach oben.
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Mobbing in der Schule - die Täter fühlen sich stark.Foto: iStock
Epoch Times25. Oktober 2018

Der Vorfall an einer Augsburger Grundschule, bei dem ein 21-jähriger Pole in eine Schule eindrang und eine neunjährige Schülerin auf der Mädchentoilette vergewaltigte, sorgte bundesweit für Verunsicherung. Vor allem Eltern fragen sich, inwieweit deutsche Schulen noch ein sicherer Ort für ihre Kinder sind.

Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands und Direktor am Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf bestätigt laut „Focus“ einen deutlichen Anstieg von Gewalt und Straftaten an deutschen Schulen.

Grundsätzlich sei eine Schule nie 100 Prozent sicher, es sei denn „wir wollen Wachpersonal und Sicherheitsschleusen wie an vielen US-Schulen“, so Meidinger. Dies würde seiner Ansicht nach jedoch das Aus für das Konzept der offenen Schule bedeuten.

Dennoch bemängelte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands einen Modernisierungsstau an deutschen Schulen in Punkto Sicherheit.

Mit vier Maßnahmen würden sich kriminelle Akte von außen verhindern lassen. „Wir dürfen unsere Schulen nicht nur energetisch und digital aufrüsten. Wir müssen auch mehr in die Sicherheit investieren“, so Meidinger.

Um Fremden den Zugang zur Schule zu erschweren, plädiert er für ein automatisches Sicherheitssystem, wie es an seiner Schule bereits installiert ist. Mit einem Chip könnten Lehrer an seiner Schule die Türen jederzeit öffnen. Besucher hingegen müssten klingeln und würden vom Sekretariat erst nach Video-Check ins Gebäude gelassen.

Weiterhin müsse laut Meidinger die Videoüberwachung weiter ausgebaut werden, als es derzeit vom Gesetz her gestattet ist, so dass auch Eingangshallen und Schulparkplätze beobachtet werden könnten.

Als Drittes spricht er sich dafür aus, mehr Aufsichtspersonal einzustellen. Allerdings sollte es kein externer Wachdienst sein, wie er in Berlin vom Staat an einigen Schulen in sozialen Brennpunkten finanziert werde.

Neben diesen Maßnahmen sollte aber auch jeder Einzelne wachsamer werden. Wer einen Fremden um eine Schule schleichen sieht, der die Kinder beobachtet, sollte das umgehend melden.

Obwohl Direktor Meidinger in seinem Deggendorfer Gymnasium Sicherheit groß schreibt, sehe die Situation bundesweit jedoch anders aus.

„An 90 Prozent der Grundschulen kann man allenfalls die Tür zusperren, von einem Schließsystem oder Videokontrolle ist man da weit entfernt“, so Meidinger. Bei der Sicherheit für die jüngsten Schüler gebe es noch sehr viel Luft nach oben. (nh)



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