Polizei löst propalästinensischen Autokorso auf – Festnahmen, Strafanzeigen, verletzte Polizisten

Berlin ist ein Hotspot für propalästinensische Proteste, die dann teilweise unfriedlich enden. Vier Wochen vor dem Jahrestag des Überfalls auf Israel durch die Hamas löste die Berliner Polizei einen propalästinensischen Autokorso auf. Hintergrund waren mehrere Verstöße gegen Auflagen und Straftaten.
Titelbild
Ein propalästinensischer Autokorso. Symbolbild.Foto: Cole Burston/AFP über Getty Images
Von 10. September 2024

Ein propalästinensischer Autokorso im Berliner Zentrum unter dem Motto „Stoppt die Vernichtung und Vertreibung der Palästinenser“ wurde durch die Polizei aufgelöst.

Zuvor musste die Polizei mehrfach wegen Verstößen und Straftaten eingreifen und den Aufzug stoppen. An dem Autokorso am Sonntag, 8. September, nahmen rund 125 Autos, 35 Krafträder, vier Quads sowie 300 Personen teil.

Die Berliner Polizei berichtet von Versammlungsteilnehmern, die wiederholt aufs Autodach stiegen und einem Flaschenwurf aus dem Aufzug auf einen Passanten, der unverletzt blieb.

Zudem wird von Verstößen in Form von dem Aufheulen von Motoren, schnelles Beschleunigen und Herauslehnen aus den Fenstern berichtet.

Nach weiteren fortgesetzten Auflagenverstößen und Straftaten sowie Aufforderungen, den polizeilichen Anordnungen nicht Folge zu leisten, wurde die Versammlung schließlich gegen 19:30 Uhr von der Polizei aufgelöst.

Erst nach dreimaliger Ansprache verließen laut Polizei die verbliebenen 120 Teilnehmender schließlich den Versammlungsort.

21 Festnahmen, zehn Strafanzeigen – verletzte Polizisten

Nach Angaben der Polizei kam es im Verlauf des Einsatzes zu 21 Festnahmen. Zehn Strafanzeigen wurden aufgenommen, unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung, der Beleidigung, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Insgesamt waren rund 370 Dienstkräfte im Einsatz. Zwei Polizeikräfte wurden verletzt, verblieben jedoch im Dienst.

Pro-Palästina-Demonstration in Berlin am 18. Mai 2024. Foto: Babak Bordbar/Middle East Images/AFP via Getty Images

Mitglieder der islamistischen palästinensischen Terrororganisation Hamas und Unterstützer überfielen am 7. Oktober 2023 vom Gazastreifen aus den Süden Israels, ermordeten 1.195 überwiegend Zivilisten und verschleppten 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Die israelische Armee startete daraufhin einen militärischen Angriff auf die Hamas, der bis jetzt anhält. Die israelische Militäraktion und die Lage der Zivilisten im Gazastreifen bringt immer wieder Demonstranten auf die Straßen der Hauptstadt. Die Berliner Polizei gründete daher am 30. Oktober 2023 eine Besondere Aufbauorganisation (BAO), die sich um spezifische Straftaten kümmert, wie den Nahost-Konflikt.

Nach fast einem Jahr bearbeitet diese Dienststelle über 5.260 Strafanzeigen mit mehr als 2.860 ermittelten Tatverdächtigen in Bezug zum Nahost-Konflikt, berichtet die „B.Z.“.

Dazu zählen Sachbeschädigungen (1.569), Volksverhetzung (642), Beleidigung (566), Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger oder terroristischer Organisationen (524), Widerstand (374), tätlicher Angriff (290) und Landfriedensbruch (275).

Zudem wurden Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (228), Körperverletzungen (198), Bedrohung (100) sowie versuchte Gefangenenbefreiung (44) aufgenommen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion