Niederlande: Auslieferung beantragt – Polizei in Mainz nahm Syrer wegen mutmaßlicher Anschlagspläne fest
Die Polizei der niederländischen Hafenstadt Rotterdam hat die Auslieferung des in Mainz festgenommenen Terrorverdächtigen in die Niederlande beantragt. Dies bestätigte ein Polizeisprecher am Sonntag.
Der in Mainz wegen mutmaßlicher Anschlagspläne in den Niederlanden festgenommene Syrer ist am Sonntag einer Haftrichterin vorgeführt worden. Die Richterin am Amtsgericht in Mainz erließ eine Festhalteanordnung, wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Der 26-Jährige muss also so lange in Deutschland in Haft bleiben, bis das Oberlandesgericht Koblenz über den Antrag der Generalstaatsanwaltschaft auf einen Auslieferungshaftbefehl entscheidet. Dies werde „nicht vor Ende der kommenden Woche“ der Fall sein, erklärte die Justiz.
Der Mann war am Samstag aufgrund eines Auslieferungsersuchens der niederländischen Justiz gefasst worden. Es bestehe der „dringende Verdacht“, dass er an Vorbereitungen eines Terroranschlags in den Niederlanden beteiligt war, teilte das LKA weiter mit. Die Ermittlungen dazu führen die niederländischen Behörden – dort waren am Samstag in Rotterdam ebenfalls vier Verdächtige festgenommen worden.
Der in Mainz festgenommene Syrer hielt sich zuletzt in der Wohnung eines Cousins auf, wie es weiter hieß. Da es bislang keine Hinweise darauf gebe, dass auch er oder andere Menschen in Deutschland von den Plänen wussten oder daran beteiligt waren, wurde in der Bundesrepublik bislang kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Behörden leisteten lediglich „Rechtshilfe“ für die Niederlande.
Festnahme in Mainz
Die Polizei in Mainz hatte am Samstag einen 26 Jahre alten Syrer wegen des Verdachts auf Anschlagspläne in den Niederlanden festgenommen. Der Festgenommene stehe im dringenden Verdacht, sich an Vorbereitungen zur Begehung eines terroristischen Anschlags in den Niederlanden beteiligt zu haben, teilte das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt (LKA) mit. Der Festnahme liege ein Auslieferungsersuchen der niederländischen Justiz zugrunde.
Der festgenommene Syrer verfüge über keinen Wohnsitz in Deutschland und sei hierzulande nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er solle am Sonntag dem Haftrichter in Mainz vorgeführt werden. Über die Zulässigkeit der Auslieferung an die Niederlande habe das Oberlandesgericht Koblenz zu entscheiden, über die Bewilligung der Generalstaatsanwalt in Koblenz.
Die Wohnung, in der der Mann am Nachmittag angetroffen wurde, wurde den Angaben zufolge durchsucht. Weitere Einzelheiten wollte das LKA mit Verweis auf die zuständige Polizei in Rotterdam nicht mitteilen. Nach Angaben des LKA Mainz dauern die Ermittlungen an. Die deutschen und holländischen Polizeibehörden stünden in engem Kontakt.
Erst im September hatte die niederländische Polizei nach eigenen Angaben einen großen Anschlag vereitelt. In den Städten Arnheim und Weert wurden sieben Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf eine Großveranstaltung geplant haben sollen. In den Wohnungen der Verdächtigen fanden die Ermittler große Mengen an Materialien zur Herstellung von Bomben, darunter hundert Kilogramm Dünger.
Ende August war ein 19-jähriger Afghane mit Wohnsitz in Deutschland am Amsterdamer Bahnhof mit einem Messer auf Passanten losgegangen. Zwei US-Bürger wurden dabei schwer verletzt. Die Ermittler gehen von einem „terroristischen“ Motiv aus. (afp)
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