Kot-Angriff im Dannenröder Forst: Umweltaktivisten bewerfen Polizisten mit Exkrementen
Bei erneuten Protesten gegen die Rodungen im Dannenröder Forst für den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen haben Aktivisten am Samstag wieder Pyrotechnik gezündet. Auch Steinwürfe gegen Beamte habe es gegeben, teilte die Polizei via Twitter mit.
Ein Mensch sei daraufhin festgenommen worden. Zudem hätten rund 10 bis 15 vermummte Personen Beamte mit Farbbeuteln beworfen. In einem anderen Teil des Waldes seien Polizisten von Bäumen aus mit Exkrementen beworfen worden.
Wie ein Polizeisprecher sagte, hatten die Beamten am Morgen eines der Baumhaus-Camps in dem Waldstück betreten. Dabei sei es darum gegangen, die Menschen anzusprechen und ihnen die Möglichkeit zu geben, persönliche Gegenstände aus dem Wald zu bringen. Die Aktivisten seien dem nicht nachgekommen. Stattdessen sei mehrfach Pyrotechnik gezündet worden.
Verletzte habe es nicht gegeben. Auch ein Polizist, der von einem Stein am Bein getroffen wurde, blieb nach Angaben des Sprechers unverletzt. Mehrere Menschen hätten außerdem auf Tripods – hochbeinigen Gestellen – ausgeharrt.
In dem Waldstück nahe Homberg/Ohm sollen auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume für das Verkehrsprojekt gerodet werden, die Arbeiten laufen bereits. Umwelt- und Klimaschützer protestieren dagegen, weil sie das Projekt angesichts der Klimakrise für verfehlt halten, Befürworter versprechen sich davon weniger Verkehrs- und Lärmbelastung in den Dörfern und eine bessere Anbindung ans Straßennetz. Seit mehr als einem Jahr halten Aktivisten den Dannenröder Forst besetzt, sie haben sich in mehreren Baumhaus-Camps eingerichtet und zahlreiche Barrikaden aufgebaut.
Bereits am Donnerstag waren mehrere Menschen im Dannenröder Forst festgenommen worden, nachdem an einer Absperrung Beamte mit Pyrotechnik beschossen und Rauchbomben gezündet worden waren. Weitere Festnahmen gab es am Freitag. (dpa)
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