Politologe zweifelt am Bestand der gegenwärtigen NATO und spricht sich für europäische Atomwaffen aus

Der Politologe Herfried Münkler zweifelt am Bestand der gegenwärtigen NATO. „Also, mit Sicherheit kann man so was ja nicht sagen, aber die Europäer wären schlecht beraten, wenn sie die Politik fortsetzen, die die Bundesregierungen der letzten Jahre und Jahrzehnte betrieben haben“, sagte er im Deutschlandfunk.
Es sei immer gesagt worden, dass eine Verteidigbarkeit Europas ohne die USA gar nicht möglich und auch nicht wünschenswert sei. „Es ist richtig, eine Verteidigung Europas oder sozusagen eine Abschreckungsfähigkeit ohne die USA ist eine große Herausforderung, ist in vieler Hinsicht auch bei dem, was alles nicht gelaufen ist, ein Worst Case“, so Münkler. „Aber viel schlimmer ist es in dieser Situation, nicht endlich zu realisieren, was die Stunde geschlagen hat. Das ist sozusagen Worst Case.“
Europäische Atomwaffen
Mit Blick auf die europäische Verteidigungsfähigkeit spricht sich der Politikwissenschaftler für europäische Atomwaffen aus: „Das heißt sozusagen, man steigt ein in ein Projekt, bei dem im Unterschied zum französischen Force de frappe, die ja nach französischer Nuklear-Doktrin nur für das Territorium Frankreichs zu- ständig ist und das absichert, eine Fähigkeit, gemeinsam europäisch aufgebaut wird, die ganz Europa im Sinne der EU oder der NATO-Staaten erfasst.“
Das sei schon was anderes als die Addition der britischen und der französischen Fähigkeiten. (dts/red)
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