Pilotenstreik geht weiter: Verhandlung zwischen Lufthansa und Cockpit gescheitert

Epoch Times26. September 2014

Verhandlungen zur Übergangsversorgung zwischen Vereinigung Cockpit und Lufthansa Management erneut gescheitert

Das Lufthansa Management hatte der Vereinigung Cockpit (VC) am 15.09.2014 eine Konkretisierung ihrer Forderungen zur Übergangsversorgung übermittelt. Nach interner Beratung sagte die Vereinigung Cockpit ihre Streikmaßnahmen am vergangenen Dienstag ab. Um keine Chance einer Einigung verstreichen zu lassen, forderte die Vereinigung Cockpit das Lufthansa Management auf, kurzfristig in Gespräche einzutreten. Beide Seiten trafen sich in den letzten Tagen mehrfach zu Verhandlungen.

Die Vereinigung Cockpit bedauert, dass die Verhandlungen erneut gescheitert sind. Das Lufthansa Management verweigert nach wie vor einen einheitlichen Tarifvertrag Übergangsversorgung und fordert die Piloten zukünftig in drei „Klassen“ einzuteilen.

Für neu einzustellende Piloten lehnt das Management die soziale Verantwortung für eine Übergangsversorgung gänzlich ab und schiebt das Finanzierungsrisiko einzig auf die Mitarbeiter. Ein Ausscheiden vor dem 60. Lebensjahr wird nach Vorstellungen  des Managements nicht mehr möglich sein, trotz dass die bisherige Übergangsversorgungsregelung aufgrund der Vergütungssystematik nahezu kostenneutral ist.

Die massiven Forderungen wurden seitens des Managements sogar noch ausgebaut, indem nun sogar davon gesprochen wird, dass Teilzeit sich verlängernd auf das Ausscheidealter auswirken soll. Diese Regelung benachteiligt insbesondere Menschen, oft Frauen, die sich im Laufe Ihres Lebens um die Familie kümmern möchten und muss als familienfeindlich angesehen werden. 

Verwundert nimmt die Vereinigung Cockpit zur Kenntnis, dass man immer wieder betont, dass ein vorzeitiges Ausscheiden nach Meinung des Managements nicht mehr „zeitgemäß“ sei, jedoch beim Kabinenpersonal jüngst das weitere Ausscheiden ab dem 55. Lebensjahr, auch für die neu einzustellenden Kabinenmitarbeiter, vereinbart wurde.

Für die Vereinigung Cockpit wurde deutlich, dass das Lufthansa Management nicht lösungsorientiert handelt, sondern den Konflikt eskaliert indem es sogar noch weitergehende Verschlechterungen fordert. Es wird dokumentiert dass kein ernsthafter Wille des Managements zu einer Lösung erkennbar ist. Inzwischen sind in den teils jahrelangen Verhandlungen 15 tarifliche Themen mit dem Management der Lufthansa ungelöst. Ob dies im Zusammenhang mit der Diskussion über die Tarifeinheit gesehen werden muss, ist Spekulation.

Ab sofort ist deshalb mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen. Die Vereinigung Cockpit bedauert die Auswirkungen auf die Passagiere, die durch die Verweigerungshaltung des Lufthansa Managements tragbare Lösungen zu finden, verursacht wird.

Über die neuen Streiks will die Gewerkschaft jeweils vorher die Öffentlichkeit informieren. Anfang vergangener Woche hatte die Vereinigung Cockpit (VC) Streiks überraschend abgesagt, um neuerliche Verhandlungen aufzunehmen. Allerdings hatte Lufthansa zuvor angekündigt, alle 40 vom Streik bedrohten Überseeflüge auch ohne VC-Piloten durchführen zu können. Die fünfte Streikwelle wäre damit ins Leere gelaufen. 

Die VC will ihre Arbeitskampfmaßnahmen zwar weiterhin jeweils vorher der Öffentlichkeit bekanntgeben, nennt dafür aber nicht mehr wie bislang eine Frist von 24 Stunden.

Quelle: Vereinigung Cockpit e.V.



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