Pflegebeauftragter sieht Inkrafttreten der Pflegereform als „Quantensprung“

Die Pflegeversicherung werde mit der Reform 22 Jahre nach ihrer Einführung den heutigen Bedingungen angepasst, sagte der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann. "Es wurde sehr stark berücksichtigt, dass viele Menschen heute möglichst lange zu Hause bleiben möchten."
Titelbild
Demenzkranke Frau.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times27. Dezember 2016

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, hat die zum Jahreswechsel in Kraft tretende Pflegereform als „großen Fortschritt“ in der Betreuung der aktuell rund 2,6 Millionen Pflegebedürftigen bezeichnet. „Alle, die pflegebedürftig sind, weil sie an Demenz erkrankt sind, bekommen höhere Leistungen“, sagte Laumann der Nachrichtenagentur AFP. „Das ist wirklich ein Quantensprung.“

Mit der Reform werden die drei bisherigen Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Bei der Einstufung wird dann beispielsweise darauf geachtet, inwiefern sich Pflegebedürftige noch selbst versorgen können, wie mobil sie sind und wie das Sozialverhalten ist. Vor allem Demenzkranke sollen davon profitieren. Bisher erhalten sie nicht in gleichem Maß Hilfeleistungen wie körperlich beeinträchtigte Menschen.

Die Pflegeversicherung werde mit der Reform 22 Jahre nach ihrer Einführung den heutigen Bedingungen angepasst, sagte Laumann. „Es wurde sehr stark berücksichtigt, dass viele Menschen heute möglichst lange zu Hause bleiben möchten.“ Die Pflegereform sehe daher auch den starken Ausbau der Tagespflege vor. Bewohner von Pflegeheimen und deren Angehörige werden künftig auch dadurch finanziell entlastet, dass bei Zunahme von Pflegebedürftigkeit nicht mehr der Eigenanteil steigt.

Das Amt des Pflegebeauftragten, das der CDU-Politiker Ende 2013 übernahm, war von der schwarz-roten Koalition neu geschaffen worden. Mit Blick auf die nächste Wahlperiode sagte er, die Gesetzgebungsfrage im Bereich Pflege werde dann zwar eine deutlich geringere Rolle spielen. Angesichts der „gewaltigen Pflegeinfrastruktur“ wäre es nach Ansicht Laumanns aber „schon wichtig, wenn sich jemand besonders verantwortlich fühlt, sich darum zu kümmern“. Das müsse aber die nächste Bundesregierung entscheiden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion