Petitionsausschuss: Keine Maßnahmen gegen Ausbreitung der Wölfe
Am Mittwoch lehnte der Petitionsausschuss des Bundestags einen Antrag auf sofortigen Abschuss auffälliger Wölfe, die Weidenutztiere angegriffen haben, sowie die Aufnahme von Wölfen in das Jagdrecht ab. Der Beschluss kam mit Stimmen der Fraktionen von SPD, Linke und Grüne zustande. Lediglich die CDU/CSU und AfD stimmten für die weitere Bearbeitung des Antrags.
Die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere hat im vergangenen Jahr erneut deutlich zugenommen und bereitet der Weidetierhaltung Probleme.
Wendelin Schmücker, der Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung und selbst Berufsschäfer, macht seinem Unmut Luft: „Seit Jahren fordern wir ein wirkliches aktives Wolfsmanagement statt einer Wolfsverwaltung.“ Er sieht die „Weidetierhalter vor immer größeren Problemen stehen.“ Darunter auch die steigenden hohen Kosten, die die Wölfe durch das Reißen von Nutztieren sowie andere Schäden verursachen.
Schmücker kritisiert die Entscheidung des Petitionsausschusses und zieht einen Vergleich mit Schweden, das ein Viertel größer als Deutschland ist. Schweden hat „längst einen günstigen Erhaltungszustand von 300 Wölfen definiert.“ Deutschland hingegen hat mehr als 1.500 Wölfe.
Die exponentielle Entwicklung der Wölfe führt zu wachsenden und größeren Problemen für die Weidetierhalter“, so Wendelin Schmücker.
Laut „Focus“ sehen Experten aktuell nur wenig Gefahr für den Menschen durch Wölfe, doch gibt es mittlerweile auch Stimmen, die für die Zukunft eine Gefahr für den Menschen durch weitere Zunahme des Wolfsbestandes nicht ausschließen können.
Tierhalter fordern ein aktives Wolfsmanagement
„Ein aktives Wolfsmanagement ist zum Erhalt der Weidetiere in Deutschland unausweichlich. Alle Spielräume des europäischen Naturschutzrechts, die Länder wie Frankreich, Schweden und Finnland nutzen, um eine Schutzjagd zum Schutz der Weidetiere durchführen, müssen auch in Deutschland genutzt werden“, so Wendelin Schmücker.
Zuerst müsse die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) vollständig in nationales Recht umgesetzt werden. Der Wolf sei als wildlebende, herrenlose Tierart ins Bundesjagdrecht aufzunehmen, sobald das rechtlich möglich ist, so Schmücker weiter.
Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. wurde im Jahr 2010 gegründet. Sein Ziel ist es, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären. Das beinhaltet den aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder Offenhaltung und Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes. (mf)
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